Tierasyl Chemnitz ist überfüllt, Vermittlung stagniert: Wer bietet den Katzen und Kleintieren ein neues Zuhause?

Chemnitz - "Voll bis unters Dach": Weil sich aktuell für Katzen und Kleintiere keine Abnehmer finden lassen, schlägt das Tierasyl Chemnitz Alarm. Die Auffangstation ist überfüllt - und die Sorge wächst, dass es in den kommenden Wochen so weitergeht.

Auch diese junge Katze sucht nach einem Zuhause. Doch das Tierasyl Chemnitz hat derzeit große Probleme, Abnehmer zu finden.
Auch diese junge Katze sucht nach einem Zuhause. Doch das Tierasyl Chemnitz hat derzeit große Probleme, Abnehmer zu finden.  © Kristin Schmidt

"Dieses Jahr ist es besonders schlimm. Nach dem Sommer ist es normalerweise so, dass die Zahl der Abnehmer wieder steigt. Dieses Jahr ist es zum ersten Mal so, dass sich fast keine Abnehmer finden", sagt Denise Putsche (41), die Leiterin des Chemnitzer Tierasyls.

Vor allem Katzen werden dort eingeliefert. Den Grund für diesen Zustand hat die 41-Jährige bereits ausgemacht: Es sind wohl die explodierenden Preise, verursacht durch die Energiekrise.

"Zu vermuten ist, dass sich jeder gut überlegt, was er als Nächstes macht. Das hat mit der aktuellen Krise zu tun. Es ist auch bekannt, dass dieses Jahr ab Oktober bei Tierärzten eine Erhöhung der Gebührenordnung erfolgt", so die Tierasyl-Leiterin.

Manuela Gutschalk (42) vom Verein "Tiere in Not Chemnitz" kümmert sich um junge Kätzchen.
Manuela Gutschalk (42) vom Verein "Tiere in Not Chemnitz" kümmert sich um junge Kätzchen.  © Kristin Schmidt

Ausnahme nur bei absoluten Notfällen

Im Chemnitzer Tierasyl wurde ein Aufnahmestopp verhängt.
Im Chemnitzer Tierasyl wurde ein Aufnahmestopp verhängt.  © Kristin Schmidt

Allein um die 40 Katzenkinder beherbergt das Tierasyl und darüber hinaus noch einige erwachsene Katzen, die ein Zuhause suchen. Die Situation habe sich mittlerweile so verschärft, dass man einen Aufnahmestopp für neue Vierbeiner verhängen musste - Ausnahmen gebe es nur noch in absoluten Notfällen.

Wenn Tierliebhaber dennoch herrenlose Katzen oder kleinere Nagetiere finden, so gilt es diese zunächst weiter zu versorgen. Aber auch mit dem Tierasyl solle man sich in Verbindung setzen, um einzuschätzen, wie dringend es ist.

Spenden wie Katzennassfutter, Geldzuwendungen und Gutscheine seien laut Denise Putsche immer gerne gesehen: "Wenn das so weitergeht, wird uns himmelangst." Weitere Infos findet Ihr auf: www.tierasyl-chemnitz.de.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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