Tarifverhandlungen zwischen City-Bahn und GDL ergebnislos beendet

Chemnitz - Die Geschäftsführung der City-Bahn Chemnitz (CBC) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) trafen sich am heutigen Freitag zu den ersten Tarifgesprächen nach fünf Monaten Verhandlungsstillstand - und kamen zu keinem Ergebnis.

Streiks der GDL hatten in den vergangenen Monaten immer wieder zu Einschränkungen bei der City-Bahn geführt.
Streiks der GDL hatten in den vergangenen Monaten immer wieder zu Einschränkungen bei der City-Bahn geführt.  © Kristin Schmidt

Kernforderung der GDL sei nach wie vor, im Schichtdienst die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich einzuführen.

City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube (44) erklärt am Freitagnachmittag: "Ich zeigte mich heute bereit, die notwendigen Rahmenbedingungen zur Umsetzung der 35-Stunden-Woche zu schaffen und trotzdem die Löhne entsprechend der Teuerungsrate auch in Zukunft zu erhöhen."

Die GDL wolle trotz Arbeitszeitabsenkung vorbehalten, die Löhne dennoch überproportional zu erhöhen. Dies sei ein erhebliches Risiko für das Verkehrsangebot und die Arbeitsplätze.

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"Damit bleibt die 35-h-Woche absehbar weiter nicht finanzierbar", so Straube weiter. Er bleibe jedoch weiterhin gesprächsbereit.

"Die City-Bahn hält an dem Ziel fest, weitere Streiks zu verhindern und so schnell wie möglich zu einem stabilen und verlässlichen Fahrbetrieb zurückzukehren", so die CBC.

Wieder einmal keine Einigung in Sicht

Claus Weselsky (65) wirft der CBC Täuschung vor.
Claus Weselsky (65) wirft der CBC Täuschung vor.  © Norbert Neumann

Auf der anderen Seite schimpft auch Claus Weselsky (65), GDL-Bundesvorsitzender.

Zwar habe die CBC die Arbeitszeitabsenkung ohne Entgeltanpassung angeboten und damit Hoffnung auf einen Tarifabschluss gemacht. Doch sei kurz vor Verhandlungsbeginn bekannt geworden, dass die CBC schon die Einrichtung von Schienenersatzverkehr für den morgigen Samstag vorbereitet hatte.

"Offenbar hat der Arbeitgeber die Tarifverhandlungen von Anfang an nicht ernstgenommen und das Scheitern einfach vorausgesetzt", so Weselsky in einer Pressemitteilung am Freitagabend.

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"Die City-Bahn Chemnitz hat durch ihr Verhalten klar gezeigt, dass sie offenkundig nie beabsichtigte, eine weitere Eskalation zu verhindern, oder den Konflikt zu befrieden", heißt es weiter.

Eine Einigung im Tarifkonflikt zwischen City-Bahn und GDL rückt nach dem heutigen Freitag wohl wieder in die Ferne.

Erstmeldung: 12. Juni, 17.08 Uhr, zuletzt aktualisiert: 12. Juni, 20.31 Uhr

Titelfoto: Kristin Schmidt

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