Streiks bei Chemnitzer City-Bahn sorgen für Frust und Unverständnis bei Fahrgästen

Chemnitz - Zwei Spontan-Streiks innerhalb von drei Tagen: Fahrgäste der Chemnitzer City-Bahn mussten in den vergangenen Stunden starke Nerven haben.

Die GDL bestreikt die City-Bahn erneut.
Die GDL bestreikt die City-Bahn erneut.  © Petra Hornig

Der Grund: Kurzfristig rief die GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) die Mitarbeiter der City-Bahn zu Streiks auf. Eine Verbesserung ist nicht in Sicht, denn die GDL droht mit weiteren Streiks. Diese sollen länger und härter ausfallen, kündigte GDL-Chef Claus Weselsky (65) an.

Warum sind die Fronten zwischen Gewerkschaft und City-Bahn so verhärtet? Die GDL fordert eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube (44) lehnt sie strikt ab: "Unabhängig vom Einlenken anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen bleibt die City-Bahn Chemnitz bei ihrem Nein zur 35-Stunden-Woche."

Die City-Bahn als kommunales Unternehmen werde nahezu komplett mit Steuergeld finanziert. "Diese Arbeitszeitverkürzung würde rund zwei Millionen Euro zusätzlich kosten", so Friedbert Straube weiter.

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Einen Komplettausfall konnte die City-Bahn während des Streiks (3 bis 14 Uhr) abwenden: "Einzelne Linien können bedient werden", teilte VMS-Sprecher Falk Ester (55) TAG24 mit. "Im Zwei-Stunden-Takt fährt die C11 zwischen Chemnitz und Stollberg." Außerdem sei ein Busnotverkehr für die Linien C11 und C15 eingerichtet worden.

VMS-Sprecher Falk Ester (55)
VMS-Sprecher Falk Ester (55)  © Maik Börner

Der Unmut bei den Chemnitzern war trotzdem groß. Der ehemalige Eisenbahner Gerhard Walther (73) findet die Forderungen überzogen: "Der Streik ist eine Zumutung für die Leute, die darauf angewiesen sind."

Titelfoto: Petra Hornig

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