Stadt feiert Ebay-Modellprojekt, doch Chemnitzer Händler ziehen durchwachsene Bilanz

Chemnitz - Chemnitzer Händler haben in den vergangenen zwei Jahren knapp 70 Millionen Euro auf der Plattform "Chemnitz bei Ebay" umgesetzt. Die Stadt spricht von einer erfolgreichen Zwischenbilanz - dennoch sind die Reaktionen auf dieses Modellprojekt bei Händlern verhalten.

"Pauls Boutique"-Chefin Katja Lauche (46) ist nicht mehr bei dem Ebay-Modellprojekt dabei. Sie setzt auf ihren eigenen Online-Shop.
"Pauls Boutique"-Chefin Katja Lauche (46) ist nicht mehr bei dem Ebay-Modellprojekt dabei. Sie setzt auf ihren eigenen Online-Shop.  © Uwe Meinhold

Im Mai 2021 wurde das Pilotprojekt von Ebay und der Initiative "Chemnitz City" gestartet. Das Ziel: Beim Online-Shoppen die lokalen Geschäfte unterstützen.

Auf der Internetseite werden zahlreiche Shops aus Chemnitz angezeigt, mit einem Klick können Kleidung, Technik und Co. bestellt werden.

"Mehr als 1460 Händler aus Chemnitz verkaufen über diese Plattform ihre Waren und haben in den vergangenen beiden Jahren knapp 70 Millionen Euro Umsatz erzielt", erklärt Sylvia Stölzel von "Chemnitz City".

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Klingt erstmal hervorragend. Doch bei einigen Händlern fällt das Fazit nicht so positiv aus.

Für Katja Lauche (46), Chefin des Geschäfts "Pauls Boutique" im Chemnitzer Zentrum, war die Plattform nicht rentabel. "Wir haben nun unseren eigenen Online-Shop", erklärt die 46-Jährige.

Bereits zum Auftakt des Projektes sagte Lauche gegenüber TAG24, dass das Geschäft über die Ebay-Plattform schlecht laufe.

Zahlreiche Händler der Stadt Chemnitz sind bei dem Ebay-Modellprojekt dabei.
Zahlreiche Händler der Stadt Chemnitz sind bei dem Ebay-Modellprojekt dabei.  © Kristin Schmidt
Sylvia Stölzel von "Chemnitz City" freut sich über knapp 70 Millionen Umsatz innerhalb von zwei Jahren auf der Plattform "Chemnitz bei Ebay".
Sylvia Stölzel von "Chemnitz City" freut sich über knapp 70 Millionen Umsatz innerhalb von zwei Jahren auf der Plattform "Chemnitz bei Ebay".  © Uwe Meinhold

Ebay-Plattform: Gebühren schrecken Händler ab

Carsten Viehweg (39) vom Spielzeug-Geschäft "Rabattz" findet die Gebühren auf Ebay zu hoch.
Carsten Viehweg (39) vom Spielzeug-Geschäft "Rabattz" findet die Gebühren auf Ebay zu hoch.  © Ralph Kunz

Auch für Carsten Viehweg (39), Geschäftsführer des Spielwarengeschäfts "Rabattz" ist die Online-Plattform nicht besonders lukrativ.

"Zumal ich dort zehn bis 15 Prozent Gebühren bezahlen muss." Er setzt daher viel mehr auf seinen eigenen Online-Shop. Dort habe er deutlich weniger Gebühren.

Angesichts der knapp 70 Millionen Euro Umsatz innerhalb von zwei Jahren muss es bei anderen Händlern dagegen deutlich besser laufen. Auch für Sylvia Stölzel von "Chemnitz City" ist die Summe ein gutes Ergebnis: "Das sind hervorragende Zahlen auch im deutschlandweiten Vergleich."

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Etwa 1,7 Millionen Artikel wurden innerhalb der zwei Jahre auf der Plattform "Chemnitz bei Ebay" verkauft. Mittlerweile gibt es derartige Angebote in 30 weiteren Städten in Deutschland.

Titelfoto: Kristin Schmidt, Ralph Kunz, Uwe Meinhold

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