Chemnitzer Rathaus will Millionen einsparen: Jugendzentrum wehrt sich

Chemnitz - Die Stadt Chemnitz plant, Millionen bei der Jugendarbeit einzusparen. Besonders hart soll es das Haus "Liddy" in Gablenz treffen: Hier droht mit Jugendklub, Kreativzentrum und Musikwerkstatt gleich drei Angeboten das Aus. Jetzt stemmen sich im Wohngebiet Jung und Alt dagegen.

Kinder, Jugendliche, Eltern, Senioren und Mitarbeiter protestieren gegen die Schließung des Hauses "Liddy".
Kinder, Jugendliche, Eltern, Senioren und Mitarbeiter protestieren gegen die Schließung des Hauses "Liddy".  © Maik Börner

"Bei uns gibt es 1500 Angebote im Jahr, die von über 25.000 Besuchern genutzt werden. Diese Vielfalt unter einem Dach ist einmalig in Chemnitz", sagt Leiterin Nicole Delle (47). "Wenn das wegbricht, gibt es im viertgrößten Stadtteil kein Angebot mehr für Kinder, Jugendliche und Familien."

Seit sich die Pläne wie ein Lauffeuer herumsprachen, gibt es im "Liddy" kaum ein anderes Thema: "Ich kann die Pläne nicht nachvollziehen", sagt Denise Ranft (36), die mit ihrem Einjährigen die Krabbelgruppe besucht.

Auch Dominique Schulz-Schöne (35) ist entsetzt: "Meine Tochter geht hier zum Töpfern, ich war selbst schon als Jugendliche hier. Sowas darf nicht einfach wegfallen."

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Die drei Söhne von Rico Trochim (42) gehen im Haus Liddy ein und aus: "Es wäre ein Riesenverlust fürs Wohngebiet. Wenn die Kinder hier sind, hat man ein gutes Gefühl." Rita Seyferth (87) mahnt: "Die Jugendlichen brauchen diesen Treffpunkt. Sonst suchen sie sich andere Ort, die dafür nicht geeignet sind."

Der Billardclub ist ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche.
Der Billardclub ist ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche.  © Maik Börner
Felix (11) bastelt in der Holzwerkstatt an einer Lokomotive.
Felix (11) bastelt in der Holzwerkstatt an einer Lokomotive.  © Maik Börner
Hausleiterin Nicole Delle (47) zeigt ein Regal voller Arbeiten der Keramikwerkstatt, die auch von den Kürzungsplänen betroffen ist.
Hausleiterin Nicole Delle (47) zeigt ein Regal voller Arbeiten der Keramikwerkstatt, die auch von den Kürzungsplänen betroffen ist.  © Maik Börner

Eine Petition gegen die Schließung unterzeichneten innerhalb weniger Tage über 3200 Menschen. Auch Rico Popp (38), Geschäftsführer der Kinder-, Jugend und Familienhilfe, die das Haus Liddy betreibt, hofft noch auf eine andere Lösung: "Wir sind in Gesprächen mit dem Jugendamt und den Stadträten."

Titelfoto: Maik Börner

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