Spart Sachsen am Ausbau der Chaos-Strecke? "Wäre ein schwerer Schlag für die Region"

Chemnitz/Leipzig - Sachsens Sparkurs könnte fatale Folgen für die Bahnstrecke Chemnitz - Leipzig haben. Bleibt die Strecke doch kilometerlang eingleisig? Genau das befürchten die Chemnitzer Grünen und sprechen von einem "schweren Schlag für die Region".

Auf den RE 6 ist derzeit wenig Verlass: Verspätungen und Ausfälle strapazieren die Nerven der Fahrgäste.
Auf den RE 6 ist derzeit wenig Verlass: Verspätungen und Ausfälle strapazieren die Nerven der Fahrgäste.  © Sven Gleisberg

Ausfälle und Mega-Verspätungen sind auf der Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig beinahe alltäglich. Immer wieder kommt es zum absoluten Chaos. Grund dafür ist unter anderem auch die größtenteils eingleisige Strecke. Hat ein Zug Verspätung, müssen andere Züge warten - ein Teufelskreis.

Geplant ist, dass die Strecke in den kommenden Jahren elektrifiziert und größtenteils zweigleisig ausgebaut wird. Doch reicht das Geld dafür? Die Chemnitzer Grünen betrachten die Anzeichen aus der Sächsischen Staatsregierung für eine Sparvariante beim Ausbau der Strecke mit großer Sorge.

"Dass die Staatsregierung jetzt auch am Ausbau der Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig den Sparhammer ansetzen möchte, ist ein schwerer Schlag für Chemnitz und die Region", sagt Stadtrat Joseph Israel (26, Grüne).

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Sollte die Strecke doch über viele Kilometer eingleisig bleiben, würde dies den Nutzen des gesamten Vorhabens zunehmend infrage stellen.

Grünen-Stadtrat: "Diese Chaosstrecke nur mit großteils zweigleisigem Ausbau in den Griff zu bekommen"

Grünen-Stadtrat Joseph Israel (26) fordert einen zum großen Teil zweigleisigen Ausbau.
Grünen-Stadtrat Joseph Israel (26) fordert einen zum großen Teil zweigleisigen Ausbau.  © Kristin Schmidt

"Bereits die eingleisigen Abschnitte im Bereich des Chemnitztalviadukts und in Burgstädt sind Zugeständnisse, um das Ausbauprojekt nicht zu gefährden. Kämen jetzt weitere eingleisige Streckenabschnitte hinzu, wäre nicht nur ein Halbstundentakt zwischen Chemnitz und Leipzig im Berufsverkehr dahin. Auch würden mögliche Entwicklungsschritte des Chemnitzer Modells von Chemnitz über Burgstädt hinaus Richtung Norden, etwa ins Rochlitzer Land verunmöglicht", so Israel.

Die Chemnitzer Grünen appellieren daher nun an Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU). Er solle seinen Bekenntnissen für den Ausbau der Infrastruktur endlich Taten folgen lassen.

Für den Grünen-Politiker steht fest: "Diese Chaosstrecke ist nur mit großteils zweigleisigem Ausbau in den Griff zu bekommen."

Titelfoto: Bildmontage: Sven Gleisberg, Kristin Schmidt

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