"Erinnert an tiefste DDR-Zeiten": So reagieren Stadträte auf die Verhüllung des Conti-Lochs

Chemnitz - Die Blitz-Verhüllungsaktion rund um das "neue Conti-Loch" neben dem "TIETZ" sorgt für jede Menge Gesprächsstoff in Chemnitz.

Eine Person geht an der Absperrung um das Conti-Loch vorbei.
Eine Person geht an der Absperrung um das Conti-Loch vorbei.  © Kristin Schmidt

Wie aus dem Nichts hatte das Rathaus die Baugrube mit einem blauen Sichtschutz umhüllen lassen, zusätzlich wurden schnell Planen mit älteren Kulturhauptstadt-Motiven und Plakaten zum gerade beendeten Fotowettbewerb "Schornsteinperspektiven" der "Eins Energie" angebracht.

Unter den Stadtratsfraktionen ist das Echo verhalten.

"Man hätte es drei Wochen eher machen können", meint SPD-Stadtrat Detlef Müller (60). "Ansonsten finde ich es gut, ähnlich wie im Erdgeschoss der Galeria Kaufhof. Die Stadt ist ja auch keine Hochglanzfläche."

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Eigentlich wäre es Sache des Eigentümers, dem die Kulturhauptstadt Chemnitz aber offensichtlich egal sei.

Steffen Wegert: "Erinnert an tiefste DDR-Zeiten"

Plakate sollen den Bauzaun aufhübschen.
Plakate sollen den Bauzaun aufhübschen.  © Kristin Schmidt

Das BSW fordert, der Hansa Real Estate als Bauherr der geplanten Luxuswohnungen auf der Brache gar die Kosten für die Zwischenlösung aufzuerlegen: "Eigentum verpflichtet", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Die Fraktion hatte sich allerdings genauso wie CDU und FDP für einen Parkplatz starkgemacht: "Die Umsetzung sollte bis Ende März erfolgen, damit die Stellflächen noch ab Frühling bis Herbst genutzt werden können."

Vernichtende Kritik kommt von der AfD: "Man hatte Monate Zeit für kreative Lösungen", schimpft Fraktions-Vize Steffen Wegert (67).

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"Das jetzige Modell erinnert an tiefste DDR-Zeiten, als bei Besuchen von Erich Honecker die Fassaden noch schnell hübsch gemacht wurden, damit niemand sieht, wie verfallen es tatsächlich dahinter aussieht."

Titelfoto: Kristin Schmidt

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