Sie waren die Lieblinge unzähliger Chemnitzer: Hahn und Ziege kehren zurück
Chemnitz - Angesägt, gestohlen, eingelagert - und jetzt gerettet. Die Odyssee zweier beliebter Tierplastiken findet mithilfe von Bildhauer Erik Neukirchner (50) ein glückliches Ende. Ein Hahn und eine Ziege kehren zurück nach Chemnitz.
Dem Künstler war es eine Freude, die Skulpturen zu reparieren: "Es sind herrliche Spielplastiken, an denen die Erinnerungen vieler Chemnitzer hängen. Von wem sie stammen, ist leider nicht bekannt."
Der Ziegenbock aus Bronze schmückte jahrzehntelang den Garten des ehemaligen Kinderheims in der Bernsdorfer Straße. 2021 flexten Diebe die Skulptur vom Sockel. Nach einer öffentlichen Fahndung mit Foto des verschwundenen Kunstwerks fand eine Polizeistreife die Plastik in Reichenhain am Straßenrand.
Nun soll der kleine Bock auf seinen Sockel zurückkehren. "Er wird im Außengelände unser neu eröffneten Kita wieder sichtbar sein", sagt Rico Popp (36) von der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe (KJF), die die Restaurierung der Plastik in Auftrag gab. "Bei dieser Gelegenheit haben wir auch einen Hahn reparieren lassen, der lange eingelagert war", so Popp.
Die Messingplastik war ab den 1970er-Jahren das Maskottchen der Kita-Knirpse in der Liddy-Ebersberger-Straße, ehe Diebe versucht hatten, Teile abzutrennen.
Schon im Atelier von Erik Neukirchner traf der Hahn auf alte Fans. Wie es der Zufall will, entdeckte ihn ein Besucher und jubelte: "Auf dem bin ich als kleiner Junge geritten!" Demnächst können das auch wieder die kleinen Besucher des KJF-Kreativzentrums "Liddy".
Titelfoto: Sven Gleisberg