Shoah-Gedenken: So gehen Schulen damit um
Chemnitz/Zwickau - "Yom Hashoah" ist ein israelischer Gedenktag für die Opfer der Shoah. In diesem Jahr fiel dieser Tag auf den 6. Mai. Auch in Chemnitz und Zwickau fanden dazu am Montag Mahnwachen an "Stolpersteinen" statt.
In Chemnitz gab es eine Gedenkzeremonie an den "Stolpersteinen" der Familie Rachela (†1944) und Salomon Kupfermünz (†1943) in der Inneren Klosterstraße. Zwei Minuten wurde der Opfer der Shoah gedacht.
Schüler der Montessori-Schule aus dem Yorckgebiet waren bei der Gedenkveranstaltung anwesend. Die Schüler sind Paten des "Stolpersteins" für Rachela Kupfermünz.
"Wir sensibilisieren in der fünften und sechsten Klasse zu diesen Themen im Rahmen der Altersstufe", erklärte Pädagogin Katharina Kästel-Sasse (51).
In der neunten und zehnten Klasse, wo die Shoah auch im Lehrplan steht, werde dann tiefer in die Themen eingestiegen.
Schulprojekt "Stolperstein"
Dort habe man bereits mit den Schülern im Rahmen eines Projekts zum "Stolperstein" der Chemnitzerin Alice Glaser († nach 1941) geforscht. "Wir wollen erreichen, dass die Schüler wissen, dass es 'Stolpersteine' gibt und dass es Chemnitzer Schicksale sind", so Kästel-Sasse. Die Schüler durften das Projekt um Alice Glaser im Sächsischen Landtag vorstellen.
Auch in Zwickau wurde gestern am "Stolperstein" der Familie Brandwein am Jerusalemer Platz gedacht. Finanzbürgermeister Sebastian Lasch (46, SPD) nahm daran teil.
Den Gedenktag gibt es seit 1951. Das Datum des Tages ist immer unterschiedlich, da der jüdische Kalender nach dem Mond neu berechnet wird.
Titelfoto: Kristin Schmidt