Sensations-Fund in Chemnitz! 291 Millionen Jahre altes Tier entdeckt
Chemnitz - Am Donnerstag ist in Chemnitz ein einzigartiger Fund präsentiert worden.
Am Mittag stellten Kustodin Thorid Zierold (44), Dr. Ronny Rößler (57), Leiter des Museums für Naturkunde Chemnitz, und Bürgermeister Ralph Burghart (51, CDU) ein herausragendes Fundstück aus dem Versteinerten Wald von Chemnitz vor.
Bei dem Fund handelt es sich um eine paläontologische Sensation! Das Team des Naturkundemuseums Chemnitz hat einen 291 Millionen Jahre alten Dachschädel-Lurch entdeckt. Entdeckt wurde das Fossil bei Grabungen an der Frankenberger Straße etwa in Höhe Hausnummer 61, die von 2008 bis 2011 andauerten.
Der Dachschädellurch wurde in 3D nachgebaut vom Team des Museums für Naturkunde Chemnitz in Kooperation mit der amerikanischen Paläokünstlerin Calliesauria.
Fossil bekommt den Namen "Chemnitzion richteri"
Wie die Stadt mitteilte, bekam das Fossil aus Chemnitz einen neuen Gattungs- und Artnamen: "Chemnitzion richteri". Damit werden der Fundort, die Europäische Kulturhauptstadt 2025, sowie Fred Richter, verdienter Fossilien- und Mineraliensammler und Vorsitzender des Freundeskreises des Museums für Naturkunde Chemnitz e. V., gewürdigt.
"Der Chemnitzer Dachschädellurch war ein eher passives Raubtier, das auf Beute lauerte. Mit seiner explosionsartig ausfahrbaren, klebrigen Zunge fing das Tier Insekten, Hundertfüßer und andere Gliedertiere. Ein spezialisierter Springer wie heutige Frösche war C. richteri nicht, allerdings konnte er hüpfend weiter entfernte Beute erreichen", heißt es weiter.
Vor 291 Millionen Jahren wuchsen Baumfarne, Schachtelhalmbäume und Nadelbaumverwandte im saisonalen Klima. Der Dachschädellurch war Teil eines komplexen Nahrungsnetzes mit Wirbeltieren, Skorpionen, Hundertfüßern, Insekten, Schnecken, Pflanzen und Pilzen im permischen Lebensraum.
"Der Tod des Tieres und dessen fossile Überlieferung ist eng mit der
Ablagerung feinster vulkanischer Asche verbunden. Ein darauffolgender
massiver Strom aus Gas, Asche und Gesteinsbrocken erhitzte die
organischen Reste und trug so zur Fossilisation bei", so die Stadt Chemnitz in ihrer Mitteilung.
Der Fossilfund wird in einer Vitrine in der Dauerausstellung vom 29. Juli bis zum 30. August der Öffentlichkeit präsentiert. Ab 31. August wird das Originalfundstück dann für eine neue Dauerausstellung, die nach 2025 entstehen soll, weiter aufbereitet.
Titelfoto: Bernd Rippert, Philipp Köhler/Stadt Chemnitz