Seit vier Monaten liegt ein Betonklotz in seinem Garten, doch die Stadt beräumt ihn nicht

Chemnitz - Seit über drei Monaten steht ein massiver, rund zwei Meter hoher Betonklotz im Garten von Joachim Hackenberger (77) in der Chemnitzer Beckerstraße. Was ursprünglich als provisorische Lösung gedacht war, hat sich inzwischen zu einem Dauerproblem entwickelt. Der Klotz, ein abgebrochener Kamin, wurde nach einem Baumschaden dort abgestellt und blieb bis heute an Ort und Stelle.

Joachim Hackenberger (77) vor dem Betonklotz, dem abgebrochenem Kamin des benachbarten Wohnhauses.
Joachim Hackenberger (77) vor dem Betonklotz, dem abgebrochenem Kamin des benachbarten Wohnhauses.  © Sven Gleisberg

Am 19. Mai hörte Joachim Hackenberger, der in der Beckerstraße wohnt, frühmorgens einen lauten Knall. Eine große Eiche war auf das Dach des benachbarten Wohnhauses gestürzt. Der Baum stammte aus dem angrenzenden Stadtpark, der auf städtischem Grund liegt.

Die Feuerwehr rückte an, entfernte die Baumreste mithilfe eines Krans und deponierte dabei den beschädigten Kamin vorerst auf Hackenbergers Grundstück.

Während die Baumreste schnell vom Grünflächenamt beseitigt wurden, blieb der Kaminblock zurück. Für den Senior sei die Stadtverwaltung für die Beseitigung zuständig.

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Die Hausverwaltung des betroffenen Wohnhauses sieht das ähnlich: "Die Stadt Chemnitz ist als Verursacher des Schadens verantwortlich. Wir haben bereits rechtliche Schritte gegen die Stadt eingeleitet, um den Sachverhalt zu klären", erklärt ein Mitarbeiter der Comfort Hausverwaltung.

Auf eine entsprechende Anfrage von TAG24 will die Stadtverwaltung in den kommenden Tagen antworten.

Der Senior zeigt auf den Stamm der Eiche, die im Mai auf ein Wohnhaus in der Beckerstraße gekracht war.
Der Senior zeigt auf den Stamm der Eiche, die im Mai auf ein Wohnhaus in der Beckerstraße gekracht war.  © Sven Gleisberg
Die Eiche zerstörte den auf dem Dach befindlichen Kaminklotz, der abgetragen werden musste.
Die Eiche zerstörte den auf dem Dach befindlichen Kaminklotz, der abgetragen werden musste.  © Joachim Hackenberger

Mittlerweile nimmt es Hackenberger mit Humor: "Falls der Klotz stehen bleibt, werde ich ihn einfach anmalen und ein Kunstwerk daraus machen."

Titelfoto: Sven Gleisberg

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