Chemnitz - Keine Familie, keine Freunde, keine Fotos: Ein Rentner (70) lag 1,5 Jahre tot in seiner Wohnung in Chemnitz - niemand vermisste ihn. Ein Tatortreiniger säuberte nun die Wohnung - ein Einsatz, den er so noch nie erlebt hat.

Der Rentner Latislav B. starb vor 1,5 Jahren auf seiner Couch in einem Chemnitzer Mehrfamilienhaus, verweste darauf. Das berichtet die "Bild"-Zeitung.

Tatortreiniger Thomas Kundt (44) beseitigte die Leiche, oder besser gesagt das Wenige, was von dem verstorbenen Rentner nach etwa 18 Monaten übrig blieb. Gegenüber der "Bild" sagte Kundt, dass der Zeitraum "unfassbar" sei.

Dazu kommt: Niemand schien den Tod des 70-Jährigen bemerkt zu haben. "Der Mann scheint wirklich weder Freunde noch Familie, nicht mal Bekannte gehabt zu haben", so Kundt. Nicht einmal private Fotos konnten in der Wohnung gefunden werden.

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Schließlich, nach vielen Monaten, wunderten sich Nachbarn, dass auf dem Balkon schon ewig ein Wäscheständer stand. Als die Nachbarn genauer nachschauten, sahen sie in dem Zimmer des Mannes etwas auf dem Boden, das nach einem Kissen oder einem Mensch aussah - sie riefen den Notruf.

Die Rettungskräfte fanden anschließend die stark verweste Leiche des Rentners auf der Couch. Dann kam Tatortreiniger Thomas Kundt zum Einsatz.

In einem Instagram-Video berichtet Kundt Ende Mai von diesem schockierenden Fall. Er spricht von "extrem starkem Leichengeruch", zeigt krabbelnde Käfer in der Wohnung des Verstorbenen und die Couch, auf der der einsame Rentner starb.

Dazu sagt er: "Ihr könnt euch glücklich schätzen, dass ihr keinen Geruch übers Handy empfangen könnt." Offenbar kam der Tatortreiniger bei diesem Fall an seine Grenzen.

Vor allem aber treibt ihn eine Frage um: Warum wurde der Tod des Mannes so lange nicht bemerkt? Vermutlich war der Rentner so einsam, dass ihn niemand vermisste.

"Die Miete wurde eingezogen, der Briefkasten lief nicht über", erklärt Kundt der "Bild".