Sachsens Ministerpräsident bei Eins Energie in Chemnitz: Sichere Versorgung hat Priorität
Chemnitz - Hoher Besuch bei der Eins Energie in Chemnitz: Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) war am Dienstagvormittag beim Chemnitzer Energieversorger zu Gast. Es ging um eine Laufzeitverlängerung des Braunkohlekraftwerks im Chemnitztal.
Kretschmer besichtigte das Kraftwerk, sprach mit Eins-Chef Roland Warner (57), Aufsichtsrat Sylvio Krause (56, CDU) und dem Chemnitzer Kämmerer Ralph Burghart (52, CDU).
Danach ließ der MP verlauten: "Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass diese Blöcke so lange laufen können, wie sie gebraucht und die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden." Versorgungssicherheit habe oberste Priorität.
Eins-Aufsichtsratsvorsitzender Sylvio Krause (56, CDU) sprach Klartext: "Bisher haben wir das Ende der Braunkohle in Chemnitz für Ende 2023 geplant. Wir dürfen aber nicht wie die Ampel-Koalition in die Bredouille kommen, sechs Wochen vor Jahresende plötzlich über eine Laufzeitverlängerung sprechen zu müssen."
Noch wisse Eins Energie nicht, ob das Unternehmen länger Braunkohle verbrennen werde. Sylvio Krause: "Aber wir müssen das Thema jetzt vordenken. Sollte die Welt- und Energielage es erfordern, werden wir das Kraftwerk noch bis zum Winterende 2023/24 weiternutzen. Dafür stellen wir jetzt die logistischen und personellen Weichen."
Aufsichtsrat Bernhard Herrmann (56, Grüne) stimmte zu: "Zur Versorgungssicherung habe ich mich bereits im März für eine längere Verfügbarkeit des Kohlekraftwerks ausgesprochen. Aber nun muss der Ausbau von Sonne und Wind in Sachsen zügig kommen."
Titelfoto: Sven Gleisberg, Sebastian Kahnert/dpa