Sachsens Fleischer trauern um Ehrenpräsident Thiele

Chemnitz - Das Chemnitzer Handwerk trauert um einen, der Meister seines Fachs und Vorbild für viele war: Fleischermeister Werner Thiele (90) ist am 28. August vor wenigen Tagen verstorben.

Auch im Ruhestand half Fleischermeister Werner Thiele (90 †) im Familienbetrieb auf dem Sonnenberg mit. (Archivbild)
Auch im Ruhestand half Fleischermeister Werner Thiele (90 †) im Familienbetrieb auf dem Sonnenberg mit. (Archivbild)  © Uwe Meinhold

Mehr als vier Jahrzehnte führte er auf dem Sonnenberg die von seinem Vater gegründete Fleischerei und war seit 2000 Ehrenpräsident des Sächsischen Handwerkstages.

Handwerkskammerpräsident Frank Wagner (65) würdigte Werner Thiele: "Er hat sich mit hoher Sachkenntnis, viel Begeisterung und großem Engagement erfolgreich für das Handwerk eingesetzt und starkgemacht. In seinen Ämtern vereinte er seine Bodenständigkeit und sein offenes Wesen mit geradlinigen Entscheidungen und auch einer Prise Humor."

Werner Thiele war lange Jahre Landesinnungs- und Obermeister des Fleischerhandwerks, Präsident des Gesamtverbandes des sächsischen Handwerks und Vizepräsident des Sächsischen Handwerkstages.

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Engagiert blieb Werner Thiele bis zuletzt. Seiner Enkelin und Nachfolgerin Nora Seitz (40) hatte er noch Anfang voriger Woche Mut im Umgang mit bürokratischen Hürden zugesprochen: "Wir haben telefoniert. Es war zu spüren, wie fit dieser Geist noch ist. Er war mir ein Vorbild und ein guter Ratgeber. Einfach ein cooler Typ."

Dass Nora Seitz die Familientradition des Fleischereihandwerks fortführt, hat viel mit ihrem Großvater zu tun: "Als ich angefangen habe zu lernen, hat er mir erzählt, wie es war, als er zum ersten Mal ein Kalb geschlachtet hat. In diesem Moment das Leben als ein Wunder zu erkennen und großen Respekt davor zu haben, ist etwas, dass er mir auf meinem Weg mitgegeben hat."

Die Familie von Werner Thiele plant die Beerdigung im engsten Kreis. Aufgrund der großen Anteilnahme soll es bei einer Gedenkfeier die Möglichkeit geben Abschied zu nehmen.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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