Chemnitz/Zwickau - Die Krise bei Volkswagen wirkt sich auch auf die Übernachtungszahlen in der Region aus. Hoffnung macht den Herbergen die Wintersaison und das Kulturhauptstadtjahr Chemnitz 2025.
"In der Region rund um Chemnitz und Zwickau, die bisher schwerpunktmäßig mit Geschäftsreisen gebucht war, zeichnet sich seit einiger Zeit ein Rückgang der Übernachtungszahlen ab", beklagt die Geschäftsführung des Tourismusverbands Chemnitz Zwickau, Marika Fischer (41) und Ina Klemm (48).
Bei den Ankünften verzeichneten sie in den ersten neun Monaten des Jahres einen Rückgang von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, bei den Übernachtungen ein Minus von 5,5 Prozent.
Im Gegensatz dazu hat sich der Tourismus in Sachsen insgesamt nach Angaben des Statistischen Landesamts fast überall positiv entwickelt. Bei den über sechs Millionen Gästeankünften bis September errechneten die Statistiker ein Plus zum Vorjahr von 2,6 Prozent, bei den knapp 15,2 Millionen Übernachtungen immerhin ein Plus von 0,6 Prozent.
Laut der Direktorin des Landestourismusverbandes, Andrea Kis (51), müssen bei der Berechnung und Bewertung die neuen Gebietszuschnitte innerhalb des Verbandes berücksichtigt werden. Bis 2023 zählte Zwickau zum Bereich Erzgebirge. "Damit ergibt sich ein weniger dramatischer Rückgang der Zahlen für die Region von circa einem Prozent."
Hotelgewerbe hofft auf viele Kulturhauptstadt-Besucher
Um die sinkenden Zahlen bei Geschäftsreisen aufzufangen, wollen Marika Fischer und Ina Klemm indes stärker auf den Individualtourismus setzen.
So sind seit Kurzem viele Hotels und Pensionen über eine Karte mit QR-Codes online buchbar.
Hoffnung macht zudem die aktuelle Wintersaison mit den Weihnachtsmärkten und Bergparaden. Und dann ist da ja auch noch die Kulturhauptstadt Chemnitz.
"2025 werden dazu circa zwei Millionen Übernachtungen erwartet", so Fischer und Klemm. Die Zahl orientiert sich an den vorhergehenden Kulturhauptstädten. "Die Auslastung wird sich nicht nur in Chemnitz, sondern nach unserer Einschätzung auch auf das Umland auswirken."