Rechtsextreme "Sachsengarde" plant Schulungszentrum in Chemnitz
Chemnitz - Neues rechtes Zentrum in Chemnitz: Die Identitäre Bewegung (IB), die im Freistaat unter dem Namen "Sachsengarde" auftritt, hat im Ortsteil Schönau ein Haus gekauft, möchte es als Treff und Schulungszentrum nutzen. Linke rufen zum Protest auf.
Die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte und beobachtete IB kaufte Anfang November das Gebäude an der Ecke Zwickauer/Edisonstraße. Mit einem martialischen Foto feierten die Rechten ihren Coup für "gelebte Gegenkultur".
Bei Politikern in Chemnitz löst der Kauf Entsetzen aus. "Ich bin bestürzt, dass demokratiefeindliches Gedankengut immer mehr Raum greift", sagt Grünen-Sprecherin Coretta Storz (37).
Linken-Stadträtin Carolin Juler (26) sieht die Stadt in der Pflicht: "Natürlich müssen die Ämter bei jeder Veranstaltung prüfen, ob Vorschriften eingehalten werden."
In der IB sei der Hauskauf hoch angesiedelt, bestätigte der Verfassungsschutz auf TAG24-Nachfrage. So hätten ein Chemnitzer Mitglied und der Bundesvorsitzende vor dem Kauf eine Immobilienfirma gegründet.
"Für Chemnitz ist das eine Katastrophe", findet CDU-Vorsitzende Ines Saborowski (56). "Druck aufbauen, Bündnis bilden und Aktionen starten" sind die Ziele von Tim Detzner (44, Vorsitzender Linke, Chemnitz Nazifrei).
Am 8. Dezember plant die "Sachsengarde" ihre erste Veranstaltung mit einem Referenten des ebenfalls rechtsextremen "Compact"-Magazins. Geplant ist eine Gegendemo in Schönau.
Titelfoto: privat