Personalmangel in der Pflege: Freiwillige Chemnitzer willkommen
Chemnitz - Der Personalmangel im Pflegebereich nimmt während der Pandemie zu. Daher können sich Freiwillige aus der Bevölkerung melden, um in Alten- und Pflegeheimen (nicht nur) in Chemnitz auszuhelfen. Doch wie groß ist der Bedarf an Freiwilligen tatsächlich vor Ort? TAG24 hat sich umgehört.
Jörg Petzold (44) vom Willy-Brandt-Haus der AWO begrüßt Freiwilligenarbeit. Aktuell gibt es bei ihm keine Corona-Fälle.
"Wenn Freiwillige sich engagieren wollen, dann ist das eine feine Sache. Zurzeit haben wir einen kleinen Pool an ehrenamtlichen Mitarbeitern, drei bis vier Leute, die bei Festlichkeiten unterstützen, mit den Bewohnern spazieren gehen und sich mit ihnen unterhalten", so Petzold.
Antje Hillinger (52), Leiterin der AlexA Seniorenresidenz, sieht das ähnlich: "So weit, dass wir Freiwillige aus der Bevölkerung hinzuziehen müssen, ist es bei uns noch nicht. Grundsätzlich ist das ehrenamtliche Engagement von Freiwilligen hilfreich und von unschätzbarem Wert."
Allerdings fügt sie hinzu: "Aber auch ehrenamtliche Helfer müssen eingearbeitet und begleitet werden".
Freiwillige können sich über den Ärzte- und Pflegepool melden
Antje Hillinger ist davon überzeugt, dass ihr Haus und die Pflegebranche allgemein Menschen braucht, die empathisch sind und die erkennen, was die Heimbewohner brauchen.
"Wir brauchen keine Ernährungswissenschaftler. Wir brauchen Menschen, die hart arbeiten, aber trotzdem freundlich zu unseren Heimbewohnern sind", so Hillinger weiter.
Freiwillige, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen tätig sein wollen, können sich auf dem Ärzte- und Pflegepool Sachsen anmelden: www.buergerbeteiligung.sachsen.de.
Laut der Stadt Chemnitz haben sich 65 ehrenamtliche Freiwillige gemeldet, die bei Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommen können.
Titelfoto: dpa/Sebastian Kahnert