Pavillon für Chemnitz bei Online-Umfrage abgewählt: Neue Befragung gefordert!
Chemnitz - Zoff um Frei Otto in Chemnitz-Siegmar: Ausgerechnet im Geburtsort des berühmten Architekten (1925-2015) wehren sich Anwohner gegen eine Ehrung im nach ihm benannten Frei-Otto-Park. In einer Online-Abstimmung der Stadt war eine Mehrheit gegen einen kleinen Veranstaltungspavillon. Doch es gibt Stimmen für eine Wiederholung der Abstimmung.

Der in der Rosmarinstraße geborene Frei Otto war weltbekannter Architekt und Schöpfer des Dachs über dem Münchner Olympiastadion. Ihm zu Ehren sollten Info-Tafeln und eben ein Leichtbaupavillon aufgebaut werden.
Früh regte sich Widerstand. Peter Prahm (62), Vorsitzender des Bürgervereins "Siegmania": "Die Mehrheit will kein Bauwerk. Es gibt hier keine Parkplätze oder Toiletten, es drohen Vandalismus, Lärm und Unrat."
Die Nein-Sager zum Pavillon setzten sich zuletzt in einer Online-Umfrage der Stadt durch. 3000 Menschen nahmen teil - bei 4000 Einwohnern in Siegmar.
Gert Rehn (77), Architekt aus Reichenbrand, sieht bei einer Online-Befragung die Möglichkeit der Manipulation, fordert eine Wiederholung - "dann mit Unterschriften im Rathaus".
Enttäuscht ist Michael Sandt (59) von der Bürgerplattform West: "Siegmar hat eine große Chance nicht genutzt." Die Bürgerplattform wollte am Dienstagabend über das weitere Vorgehen beraten.



Von einer "vertanen Chance" spricht CDU-Ratsherr Andreas Marschner (43): "Das angrenzende Altenheim und die Schule waren vom Pavillon sehr angetan."
Titelfoto: Entwurf: Architekt Falko Hensel, Kristin Schmidt