Parkeisenbahn kämpft um jeden Besucher: Defizit droht zum Saisonende
Chemnitz - Bunte Kostüme, frohe Mienen, blank gewienerte Eisenbahnromantik - beim Maskottchentreffen in Chemnitz strahlten Fahrgäste und Parkeisenbahner mit der Sonne um die Wette. Technik-Chef Tim Zolkos (41) freute sich: "Den Besucherandrang können wir gut gebrauchen." Schon jetzt ist klar, dass es am Jahresende wieder knapp wird.
Die diesjährige Saison ist coronabedingt um ein Drittel kürzer als normalerweise: "Wir konnten erst im Juni starten. Seitdem kommen die Chemnitzer zwar gefühlt bei jedem Sonnenstrahl, aber es wird nicht reichen, um den Verlust auszugleichen", so Zolkos.
"Wir sind jetzt bei rund 80.000 Besuchern, rund 60.000 bräuchten wir noch. Das ist nicht mehr zu schaffen."
Für die Parkeisenbahner bedeutet das ein Defizit von 40.000 bis 50.000 Euro am Jahresende. Der technische Geschäftsführer weiß jetzt schon: "Wir müssen wieder Klinken putzen und hoffen, dass uns Chemnitzer Firmen unterstützen."
Das Geld wird gebraucht, um anstehende Hauptuntersuchungen und Wartungen bezahlen zu können. "Eigentlich wollten wir noch auf einem Gleisabschnitt die alten Holzschwellen austauschen. Aber das ist aus finanziellen Gründen gestrichen", so Zolkos.
Der Parkbahner hofft jetzt auf möglichst viele Fahrgäste in den Herbstferien: "Bis Ende Oktober ist die Parkeisenbahn noch unterwegs."
Titelfoto: Uwe Meinhold