Neue Uralt-Tierart im Versteinerten Wald entdeckt: Lurch Marcel ist eine Chemnitzer Sensation!
Chemnitz - Es ist eine paläontologische Sensation und sie kommt aus Chemnitz: Das Team des Naturkundemuseums entdeckte bereits 2010 ein Lurch-Fossil im Versteinerten Wald. Jetzt ist klar: Es war eine eigene Art, die bislang nur in Chemnitz entdeckt wurde.
Im Blitzlicht der Fotografen stellten Stadtkämmerer Ralph Burghart (51, CDU) sowie die Museums-Chefs Ronny Rößler (57) und Thorid Zierold (44) den neuen Chemnitzer Star vor.
Der Dachschädel-Lurch lebte vor 291 Millionen Jahren an der heutigen Frankenberger Straße, "einst eine tropische Oase", so Ronny Rößler. Der 26-Zentimeter-Lurch jagte mit flinker Zunge Insekten, starb als eines der ersten Opfer des Vulkanausbruchs.
Zwölf Jahre wurde das Fossil untersucht, sogar unters CT an der Uni Bonn kam es. Dann stand die Besonderheit fest. Das Museumsteam taufte ihn "Chemnitzion richteri" - nach dem Vorsitzenden des Museums-Freundeskreises Fred Richter (81). Der Namensgeber zeigte sich gerührt: "Das ist schon ein komisches Gefühl."
Der Lurch hat auch einen Spitznamen: Marcel. Thorid Zierold klärte auf: "Ein Schülerpraktikant namens Marcel Hübner entdeckte das Fossil im Gestein. Es wäre schön, wenn sich der junge Mann melden würde."
Marcel wird ab Freitag bis 30. August in einer Vitrine zu sehen sein. Ab 2025 könnte Marcel Star einer neuen interaktiven 3D-Schau des Versteinerten Waldes werden. Denn: "Der Lurch ist als Einzelstück einer ganzen Art so wertvoll wie die Büste der Nofretete", sagt Zierold.
Bürgermeister Ralph Burghart hat noch andere Ideen: "Marcel könnte auch der liebenswürdige Botschafter der Kulturhauptstadt werden" - als Plüschtier.
Titelfoto: Sven Gleisberg (2)