Diese grüne Oase soll am Chemnitzer Bahnviadukt entstehen
Chemnitz - Seit mehr als zwei Jahren saniert die Deutsche Bahn (DB) das historische Bahnviadukt über der Annaberger Straße. Noch sieht es rundherum wenig einladend aus - das soll sich aber bald ändern. Die Stadt Chemnitz plant im kommenden Jahr, am Bahnviadukt einen neuen Stadtpark-Eingang zu errichten.
Rund um das Viadukt soll schon bald eine grüne Idylle entstehen: natürliche Wiesen, eine Tischtennisplatte, Informationstafeln und viele Sitzmöglichkeiten. Im kommenden Jahr, nachdem das Viadukt vollständig saniert ist, sollen die Bauarbeiten im Umfeld der historischen Brücke starten.
Die grüne Idylle soll gleichzeitig ein neuer Eingang für den Stadtpark werden. "Verschiedene Angebote zum Verweilen sollen den Park zu einem Treffpunkt für alle Altersgruppen machen. Das Viadukt selbst wird als architektonisches Element inszeniert und hervorgehoben", heißt es aus dem Rathaus.
Dabei sollen auch Geh- und Radwege verbessert werden, um die Innenstadt noch einfacher zu erreichen. "Ein asphaltierter Radweg wird die Geh- und Radwegbrücke mit der Beckerstraße verbinden, ein Parkweg wird zusätzlich die Verbindung zum Stadtpark herstellen", so die Stadt.
Ein besonderes Highlight soll ein Aussichtspunkt werden, bei dem man einen freien Blick auf das historische Viadukt und die Innenstadt hat.
Der neue Stadtpark-Eingang gilt als Interventionsfläche der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Insgesamt entstehen 30 solcher Projekte in Chemnitz, so auch im kommenden Jahr am Eisenbahnviadukt.
Bahn wollte historisches Viadukt abreißen, doch Bürger kämpften für eine Sanierung
Übrigens: Die Deutsche Bahn hatte ursprünglich den Plan, das Viadukt abzureißen und durch eine neue Brücke zu ersetzen. Doch viele Chemnitzer waren damit nicht einverstanden und kämpften für eine Sanierung.
Zum Glück entschied sich die Bahn dann doch für den Erhalt des Viadukts. Denn die Stahlkonstruktion ist vielen Chemnitzern ans Herz gewachsen. "Es ist ein imposantes Bauwerk, das es in dieser Form kaum noch gibt", sagt Baubürgermeister Michael Stötzer (52, Grüne).
Das Viadukt wurde zwischen 1902 und 1909 anstelle einer alten Steinbrücke erbaut. Die schweren Bombardierungen während des 2. Weltkrieges überstand die Stahlkonstruktion.
Seit über einem Jahrhundert ist damit auf das Viadukt Verlass - und nach der Sanierung werden wohl viele weitere Jahre dazukommen.
Titelfoto: Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten