Nach Mega-Brand in Chemnitz: Hunderte Mitarbeiter (vorerst) arbeitslos, Millionenschaden!
Chemnitz - Der Großbrand der Gießerei in der Schönherrstraße hielt Chemnitzer Feuerwehren seit Freitag in Atem. Laut Behörden gab es keine Verletzten. Allerdings geht der Schaden in die Millionen - und Hunderte Angestellte sind vorerst arbeitslos.
Das Inferno in der Gießerei des Unternehmens Gienanth Group war enorm: Eine große Rauchsäule erstreckte sich über den gesamten Chemnitzer Norden, zeitweilig gab es auch Warnungen wegen Rauchs und Explosionsgefahr.
Alle drei Berufsfeuerwehren sowie die 15 Freiwilligen Wehren waren im Einsatz. Glück im Unglück: Alle Mitarbeiter konnten sich in Sicherheit bringen.
Am Sonntag erklärte die Stadt, dass die Löscharbeiten abgeschlossen seien. Laut Feuerwehr-Amtsleiter René Kraus (49) ist die Schönherrstraße aber bis auf Weiteres gesperrt.
"Der Sachschaden ist deutlich siebenstellig", erklärt der technische Geschäftsführer von Gienanth, Torsten Stein (57). Genauere Angaben konnte die Polizei Chemnitz am Montag nicht machen. Zur Brandursache teilte sie mit: "Mit hoher Wahrscheinlichkeit war es bedingt durch die Gesamtumstände des Produktionsprozesses zum Brand in einem Hochlager der Produktionsstätte gekommen."
Steve Tietze (45), Chef der angrenzenden Schönherrfabrik, erklärte: "Wir hatten großes Glück und unsere Gebäude sind unversehrt geblieben. Auch Ruß- und Geruchsspuren waren bisher nicht zu erkennen."
Flammen zerstörten Anlagen: Herstellung kann nicht fortgeführt werden
An dem Chemnitzer Gienanth-Standort werden Eisengussteile gefertigt, vorrangig für Bremskomponenten in Nutzfahrzeugen.
Die Flammen haben sich auf die Werkshalle konzentriert, allerdings seien dort Anlagen zerstört worden, sodass die bisherige Herstellung nicht fortgeführt werden kann. Statiker müssen nun den Zustand des Geländes prüfen.
Von den circa 380 Beschäftigten des Standorts können 330 bis 340 ihre Arbeit nicht ausüben. Laut Torsten Stein wird das Unternehmen in Gespräche mit der Agentur für Arbeit gehen.
"Wir werden ab Montag klären, ob und wie wir dem Unternehmen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser Situation helfen können", so Oberbürgermeister Sven Schulze (51, SPD).
Titelfoto: Kristin Schmidt