Möbel-Milliardär Krieger kauft Chemnitzer Galeria-Immobilie: Neue Hoffnung nach Handels-Hammer?
Chemnitz - Nach Jahren des Bangens löst der Verkauf der gläsernen Galeria-Immobilie in Chemnitz am Rathaus positive Resonanz aus. Durch den neuen Eigentümer, den Möbel-Milliardär Kurt Krieger (74), könnte es mit dem Einzelhandel in der Innenstadt bergauf gehen. Auch für die 125 Galeria-Mitarbeiter gibt es Anlass zur Hoffnung.

Derzeit befindet sich der Warenhauskonzern in finanzieller Schieflage und hatte Ende Oktober erneut Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Das Filialnetz soll um mindestens ein Drittel - also circa 40 Kaufhäuser - reduziert werden. Wie es mit dem Standort Chemnitz weitergeht, ist noch nicht abschließend geklärt.
Auch wenn der Mietvertrag mit Galeria noch über 10 Jahre besteht: Kurt Krieger würde sich nach eigenen Angaben eine Weitervermietung an den Konzern wünschen, könnte sich aber auch ein Handelskonzept mit anderen Großmietern vorstellen.
Selbst bei einer anderen Nutzung ist ver.di-Gewerkschafterin Andrea Busch (57) "überzeugt davon, dass viele Beschäftigte ihren Platz im Haus bekommen können". "Das hätten die Mitarbeiter, die sich sehr gut im Handel auskennen, verdient."
Mit dem Chemnitz Center betreibt Kurt Krieger bereits einen wichtigen Geschäftsstandort in der Stadt. Dessen Manager Thomas Stoyke (41) spricht von einer "sehr konstruktiven und zielorientierten" Zusammenarbeit mit dem Eigentümer. Das spiegele sich auch in den Mietpartnerschaften von bis zu 30 Jahren wider, die das Center mit einigen Einzelhändlern pflege.



Das Rathaus erklärt, dass die Verwaltung in ihrer Bemühung um eine attraktive Innenstadt auch mit der Krieger-Gruppe in Austausch treten und ihre Funktion als Mittler wahrnehmen wird. Ein Austausch hierzu sei in Kürze geplant.
"Die Stadt Chemnitz kennt die Krieger-Gruppe als wirtschaftlich starken und in Handelsfragen sehr versierten und verlässlichen Partner", so Oberbürgermeister Sven Schulze (51, SPD) auf Anfrage.
Titelfoto: Kristin Schmidt/Petra Hornig