Millionen-Pläne für Chemnitzer Tierpark: Ausbau stockt!
Chemnitz - Großzügige Gehege, zeitgemäße Gastronomie, ein neuer Eingang und ein neues Themen-Konzept sollten dem Tierpark Chemnitz einen großen Schub nach vorn geben und die Besucherzahl verdoppeln - so sah es der Masterplan von 2018 vor.
40 Millionen Euro wollte die Stadt investieren. 2030 war als zeitliche Zielmarke avisiert. Doch mittlerweile ist das Vorhaben von städtischer Seite ins Stocken geraten. Geklotzt wird nur beim Förderverein.
Noch immer fehlt die Voraussetzung für einen neuen Eingang in der Nevoigtstraße, der laut Masterplan oberste Priorität hat. Dafür muss erst der Wirtschafhof des Tierparks umziehen. Vorgesehen war das bis Juni 2021.
"Die Maßnahme konnte aufgrund coronabedingter Ausfälle sowie infolge Lieferengpässen nicht wie geplant umgesetzt werden", teilte nun der zuständige Bürgermeister Miko Runkel (61, parteilos) auf Anfrage zahlreicher Stadträte mit. Neuer Termin ist dieses Jahr im dritten Quartal.
Solveig Kempe (41, CDU) fragt sich mittlerweile: "Haben wir den Masterplan nur für die Schublade verabschiedet? Es geht einfach nicht voran."
CDU-Stadtrat ärgert sich: "Von städtischer Seite ist dieses Jahr nichts mehr zu erwarten"
Tatsächlich wäre der Tierpark in der aktuellen Haushaltsplanung leer ausgegangen, wenn die Stadträte nicht fraktionsübergreifend den Verwaltungsentwurf um 160.000 Euro als Zuschuss für den Förderverein ergänzt hätten.
Dieser stemmt mit dem städtischen Symbolbeitrag gerade aus eigener Kraft ein Millionenprojekt und lässt einen Eiszeitspielplatz und zwei neue Gehege, unter anderem für Blutbrustpaviane und Ziesel, bauen.
"Von städtischer Seite ist dieses Jahr nichts mehr zu erwarten, weil nicht mal Planungsmittel für den neuen Eingangsbereich zur Verfügung stehen. Das heißt, vor 2024 wird es nicht weitergehen", ärgert sich auch CDU-Fraktionskollege Kai Hähner (48).
Titelfoto: Maik Börner, Kristin Schmidt