Lidl plant ganz groß in Chemnitz: Sogar der Stadtrat muss zustimmen
Chemnitz - Auf dem Gelände der ehemaligen Textima-Nadelfabrik an der Annaberger Straße in Chemnitz tut sich etwas. Vor rund drei Jahren kaufte Lidl das Grundstück, derzeit laufen dort Abrissarbeiten. Der Einzelhandelskonzern hat ehrgeizige Pläne - doch der Stadtrat hat dabei ein Mitspracherecht.

"Wir planen dort den Neubau einer Lidl-Filiale nach modernem Konzept", erklärt Marco Lell (53), Immobilienleiter der Lidl-Regionalgesellschaft. Die neue Filiale soll dem Markt an der Zschopauer Straße ähneln, der Ende 2022 eröffnete und eine Verkaufsfläche von rund 1400 Quadratmetern hat.
Dafür soll der aktuelle Lidl-Markt an der Wilhelm-Raabe-Straße aufgegeben und an den neuen Standort verlegt werden. Doch der zuständige Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität stoppte diese Pläne in seiner Februarsitzung.
Im Entwurfs- und Veröffentlichungsbeschluss zum Bebauungsplan heißt es, dass Lidls Pläne dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Chemnitz widersprechen. Demnach dürfe die neue Filiale maximal 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben.
"An den gefassten Beschluss schließt sich ein Beteiligungsverfahren an", teilt das Rathaus mit. In diesem Verfahren können Bürger und andere Beteiligte ihre Meinung äußern.


Noch steht nicht fest, was auf dem Grundstück erlaubt ist

Anschließend prüft der Stadtrat alle Rückmeldungen, wägt Interessen ab und verabschiedet den endgültigen Bebauungsplan. Erst dann steht fest, was genau auf dem Grundstück erlaubt ist.
"Wir haben eine Bauvoranfrage gestellt, aber noch keine konkrete Planung, wo das Gebäude auf dem Grundstück stehen soll. Dazu müssen wir abwarten, was letztendlich entschieden wird", so Lell.
"Prinzipiell finde ich es gut, wenn Lidl dort den städtebaulichen Missstand beseitigt", so SPD-Stadtrat Jörg Vieweg (54) dazu.
"Jedoch soll der Einzelhändler auch den Mehrwert für die größere Ladefläche nachweisen."
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Meinhold