Konzerte, Gastro oder auch Pop-up-Stores: Das sind die Ideen für die Brückenstraße in Chemnitz
Chemnitz - Wie könnte die Brückenstraße in Chemnitz im Kulturhauptstadtjahr aussehen? Dieser Frage wurde im September in einer Podiumsdiskussion mit mehr als 160 Teilnehmern sowie mehreren Workshops nachgegangen. Urheber des Projektes ist der Chemnitzer Kulturverein "CheK".
Am heutigen Mittwoch wurden nun die Konzeptideen für eine neue Innenstadtentwicklung im Kraftverkehr Chemnitz vorgestellt.
Das konkrete Ziel: "Die Brückenstraße soll zu einem freien Erlebnis- und Gestaltungsraum werden", so Vereinsmitglied Jan Jassner (51, Unternehmer). Von ihm ging auch die Initiative für dieses neue Innenstadtkonzept aus.
Wie soll das aussehen? Zunächst ist geplant, die Brückenstraße zeitweise zu sperren, um diesen Freiraum schaffen zu können - ohne Verkehr.
Mit mobilen Bühnen für Konzerte oder Tanzevents, Gastronomie, Sportveranstaltungen, Kunstinstallationen oder auch Pop-up-Stores könnte dieser Bereich dann beispielsweise 2025 neu belebt werden.
Auch eine Begrünung mithilfe eines Rollrasens ist Bestandteil des Konzeptes. "Die Brückenstraße könnte beispielsweise auch zu einem Brückenmarkt werden", meint Dirk Fellendorf (46, Architekt), der an der Ausarbeitung der Projektidee beteiligt war. Eine temporäre Sperrung der Brückenstraße für ein Event dieses Konzeptes sei auch schnell plan- und durchführbar im Hinblick auf das Kulturhauptstadtjahr.
Als Nächstes möchte sich der Kulturverein an die Stadträte, die Stadtverwaltung und Vertreter des Landes wenden, um eine Umsetzung der Ideen in Angriff nehmen zu können. "Wir als Verein möchten unsere Stadt weiterentwickeln", so Schatzmeister Andreas Wöllenstein (54, Unternehmer).
Von uns für uns
Kommentar von Sebastian Gogol
Endlich wurden meine Gebete erhört. Mir als Chemnitzer, der auch schon lange hier lebt, ist das Gelände rund um die Brückenstraße bis auf den "Nischel" schon lang ein Dorn im Auge.
Das Areal rund um die "Parteisäge" und "Nischel" bedarf dringend einer Neugestaltung. Deswegen finde ich es gut, dass nun eine Initiative gestartet wurde, die sich dessen endlich annimmt. Und das Besondere daran ist, dass keine Planer und Architekten aus Hamburg, Frankfurt oder München Ideen oder Konzeptionen für die Stadt entwickelten, sondern dass ein Chemnitzer Kulturverein diese Ideen zusammen mit Chemnitzer Bürgern entwickelte. So geht Kulturhauptstadt! Zwar reden wir hier erstmal noch von Ideen, die sich noch nicht in der konkreten Umsetzung befinden, jedoch bin ich gespannt, wie die Entwicklung weitergeht.
Als Nächstes wird die Stadt gefragt sein, wenn es um eine mögliche Umsetzung der durchaus guten Ideen geht.
2025 in Ruhe ein Picknick auf der begrünten Brückenstraße machen oder eine Partie Fußballspielen im verkehrsberuhigten Bereich, während ringsherum reges kulturelles Treiben herrscht? Das fühlte sich vor einigen Jahren noch so an, als würde ich träumen. Nun könnte der Traum wahr werden.
Titelfoto: Fellendorf GmbH Repro: Uwe Meinhold