Kommt der Versteinerte Wald zum Chemnitzer Kulturhauptstadt-Jahr zu kurz?
Chemnitz - Der Versteinerte Wald im Tietz sollte
eines der touristischen Highlights für das
Chemnitzer Kulturhauptstadt-Jahr werden.
So hatte es im vergangenen Herbst der
Stadtrat beschlossen. Doch daraus
wird wahrscheinlich nichts.
Wie aus einer Antwort von Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (64, parteilos) auf eine Stadtratsanfrage der Grünen hervorgeht, gebe es bislang zwar ein Ideenpapier des Naturkundemuseums. Doch der für Tourismus zuständige Stadtvermarkter CTM (bislang CWE) wird "erst in der zweiten Jahreshälfte" eingebunden.
"Das ist viel zu spät", ärgert sich Stadträtin Anna Lanfermann (33, Grüne), die das Thema im vorigen Herbst in den Rat gebracht hatte. "So werden Chancen verpasst und Stadtratsbeschlüsse verschleppt".
Der Stadtrat hatte im November das Rathaus beauftragt, ein touristisches Paket rund um den fossilen Wald zu schnüren. Bewerbung spätestens ab Sommer 2024. "Inhaltlich ist das Meiste bereits vorhanden", so die Stadträtin.
"Neu wäre nur die Präsentation in einem Flyer, digital und vielleicht mit einem spannenden Video. Das kann das Museum allein nicht leisten. Deswegen wollten wir, dass die ehemalige CWE sich mit dem Museum zusammensetzt."
Darum befindet sich der Versteinerter Wald in der Warteschleife
Als Grund für das Schneckentempo nennt das Rathaus "die personellen und organisatorischen Prozesse innerhalb der CWE.
Unter Berücksichtigung der personellen und finanziellen Ressourcen des Museums für Naturkunde sowie der Prioritätensetzung der CWE werden für 2025 aber Angebote vorliegen."
Der Steinwald gilt als weltweit einmalige Attraktion und erinnert noch heute an einen Vulkanausbruch vor fast 300 Millionen Jahren.
Titelfoto: Kristin Schmidt