Klaffenbach/Adorf - Eiskalt erwischt: Ein Unwetter hat im Chemnitzer Ortsteil Klaffenbach und Teilen des Erzgebirges großen Schaden angerichtet.

Keller wurden geflutet, Straßen standen binnen Minuten unter Wasser - Unmengen Schlamm blieben zurück. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.

Eine Kita wurde bereits zum zweiten Mal Opfer einer Schlammwalze: Für Silke Menzel, Leiterin der AWO-Kita "Haus Sonnenschein", ist es wie ein Déjà-vu. "Erst zum Schulanfang stand hier alles im Schlamm. Nun hat es uns wieder erwischt."

Im Garten seien Hütten mit Möbeln und Spielgeräten zerstört worden, ebenso wie das neue Sonnensegel. Zum Glück blieben die Innenräume verschont. Am Mittwoch packten rund 50 Helfer mit an und befreiten das Gelände von Müll und Schlamm.

Die Wasser- und Schlammwalze erwischte auch viele Ecken in Klaffenbach sowie in Adorf, Jahnsdorf und Neukirchen. Die Feuerwehr musste etliche Keller und Gärten leerpumpen. "Alle drei Wachen der Berufsfeuerwehr sowie sechs freiwillige Feuerwehren der Stadt fuhren insgesamt 34 Einsätze", so eine Stadtsprecherin.

Auch das Gerätehaus der Feuerwehr Klaffenbach habe durch das Unwetter Schaden genommen. Durch die reißende Würschnitz wurden zwischen den Haltepunkten Chemnitz-Friedrichsstraße und Klaffenbach Gleise unterspült. "Dieser Abschnitt der Bahnstrecke Chemnitz-Stollberg (C11) bleibt vorerst gesperrt", teilte ein VMS-Sprecher mit.

Der Schienenersatzverkehr pendelt zwischen Schule Altchemnitz und Neukirchen-Klaffenbach und ist mit den Ankünften der Bahnen abgestimmt. Die Schadenshöhe ist noch unklar. Alle Infos dazu findet Ihr unter www.vms.de.

Besonders betroffen waren am Mittwoch die Ortschaften Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Hermsdorf und Bernsdorf im Zwickauer Land. Hier fielen innerhalb kurzer Zeit 50 Liter auf einen Quadratmeter.

In Oberlungwitz trat der Dorfbach über und überflutete die Hauptstraße und Keller liefen über. In Hohenstein-Ernstthal fiel jede Menge Hagel und auch hier wurden Straßen teilweise unterspült.

Auf der Unteren Hauptstraße in Rüsdorf krachte außerdem ein Baum auf die Straße und begrub eine Stromleitung unter sich. Die Feuerwehr konnte vorerst nur absperren und musste warten, bis ein Energieunternehmen die Leitung stromlos schaltete.