Streit um Lärmgutachten: Chemnitzer Eltern kämpfen um die Kita ihrer Kinder

Chemnitz - Die Kita "Mittendrin" an der Fritz-Reuter-Straße in Chemnitz soll im kommenden Jahr wegen eines Lärmschutzgutachtens geschlossen werden. Die betroffenen Eltern sind entsetzt.

Die betroffenen Eltern und Kinder der Kita "Mittendrin" an der Fritz-Reuter-Straße protestieren.
Die betroffenen Eltern und Kinder der Kita "Mittendrin" an der Fritz-Reuter-Straße protestieren.  © Sven Gleisberg

Ein Lärmgutachten, das zur möglichen Schließung führt, wurde bereits 2016 in Auftrag gegeben. Dort sei der zulässige Schallpegel von 50 Dezibel (Bei diesem Pegel spricht man von Zimmerlautstärke.) überschritten worden, die laut Rathaus letztendlich nicht den Vorgaben des Freistaates entsprechen.

"Vermutlich wurde das Lärmgutachten in den letzten Jahren wissentlich ignoriert", so Florian Melcher (36), dessen Sohn Max (3) die Kita besucht.

Die Frage, warum die Lärmprobleme erst jetzt im Zuge der Schließungspläne thematisiert werden, beschäftigt die Eltern.

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Auch die mangelnde Kommunikation seitens der Stadt sorgt für Unmut. My Nguyen (32), Mutter von zwei Kita-Kindern, äußert sich enttäuscht: "Mit den Betroffenen wurde vorab nicht gesprochen. Ende September wurden wir schriftlich über die Schließung informiert. Es kam Schlag auf Schlag."

Florian Melcher (36) hat mit eigenem Smartphone Lärmmessungen durchgeführt.
Florian Melcher (36) hat mit eigenem Smartphone Lärmmessungen durchgeführt.  © Sven Gleisberg
My Nguyen (32) kritisiert die mangelnde Kommunikation seitens der Stadt.
My Nguyen (32) kritisiert die mangelnde Kommunikation seitens der Stadt.  © Sven Gleisberg

Stadt schlägt Alternativ-Kita vor: Eltern kritisieren die Pläne

Sarah Schaarschmidt (35) und Sohn Nino (3) sind sauer.
Sarah Schaarschmidt (35) und Sohn Nino (3) sind sauer.  © Sven Gleisberg

Die Stadt hat als Alternative die Nutzung der Kita "Am Heim 15a" in Altendorf vorgeschlagen. Dieser Vorschlag trifft jedoch auf heftige Kritik.

"Die beiden Kitas haben unterschiedliche Betreuungskonzepte", erklärt Melcher. Zudem bedeutet die Verlagerung der Betreuung für die Familien erhebliche Veränderungen im Alltag.

"Auch die Wege zu dieser Kita sind weiter. Das bedeutet für uns weniger Freizeit, mehr Fahrtkosten und mehr Stress", betont Sarah Schaarschmidt (35), deren Sohn Nino (3) die Kita "Mittendrin" besucht.

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In der vergangenen Woche fanden erneute Gespräche zwischen der Kita, dem Jugendamt und dem Umweltamt statt. Das Rathaus hat angekündigt, sich in den nächsten Tagen zu den weiteren Entwicklungen zu äußern.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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