Kein Anschluss, kein Signal! Telekom wirft Chemnitzer Mieter zurück in "Steinzeit"

Chemnitz - Kein Internet, kein Telefon, TV, Radio und kein WLAN mehr: Dieses Horror-Szenario droht dem GGG-Mieter Jens Weißbach (57) aus der Faleska-Meinig-Straße in Chemnitz. Grund ist ein brennbares Kabel der Telekom.

Ein leerer Bildschirm, das blüht dem Chemnitzer Jens Weißbach (57) schon in zwei Wochen.
Ein leerer Bildschirm, das blüht dem Chemnitzer Jens Weißbach (57) schon in zwei Wochen.  © Sven Gleisberg

Laut GGG sei "eine Handvoll Mieter" im Elfgeschosser betroffen. Die Wohnungsgesellschaft modernisiert das Gebäude (Aufzug, Türen, Heizung). Dabei stört ein "nicht brandschutzgerechtes Übertragungskabel der Telekom".

"Wir versuchen seit Langem, die Telekom zu bewegen, das Kabel zu erneuern", sagt GGG-Sprecher Erik Escher (42). "Leider verweigert das Unternehmen die Maßnahme."

Folge: Vorigen Mittwoch bekam Jens Weißbach die ultimative Drohung, dass das Kabel stillgelegt werde. Der Baufortschritt im Haus mache die finale Stilllegung der analogen Leitung nötig. Die Mieter mögen sich um einen alternativen DSL-Anschluss kümmern - Glasfaser oder Pyur.

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Der Mieter ist "geschockt über die kurzfristige Ankündigung" und über die fade Aussicht, "von der Außenwelt abgeschnitten zu werden. Das wirft mich in die Steinzeit zurück".

Er hat einen Vodafone-DSL-Vertrag, der über das Telekomkabel läuft. Den möchte er behalten, "denn Glasfaser ist teurer".

"Eine handvoll Mieter" in diesem Elfgeschosser in der Faleska-Meinig-Straße könnten schon bald ohne Internet dastehen.
"Eine handvoll Mieter" in diesem Elfgeschosser in der Faleska-Meinig-Straße könnten schon bald ohne Internet dastehen.  © Sven Gleisberg
Bei Sanierungsarbeiten im Haus will die GGG ein brandgefährliches Telekomkabel entfernen.
Bei Sanierungsarbeiten im Haus will die GGG ein brandgefährliches Telekomkabel entfernen.  © Sven Gleisberg
Diese Drohung der GGG schockte die Mieter.
Diese Drohung der GGG schockte die Mieter.  © Sven Gleisberg
"Wir versuchen seit Langem, die Telekom zu bewegen, das Kabel zu erneuern", so GGG-Sprecher Erik Escher (42).
"Wir versuchen seit Langem, die Telekom zu bewegen, das Kabel zu erneuern", so GGG-Sprecher Erik Escher (42).  © Kristin Schmidt

Erik Escher sagt, dass die GGG den betroffenen Mietern schon entgegengekommen sei und die Frist zur Abschaltung bis zum 15. Juli verlängert habe. Am Brandschutz komme der Vermieter aber nicht vorbei. Eine TAG24-Anfrage an die Telekom blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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