Kaum Auslastung! Fahrradboxen in Chemnitz bislang ein Flop
Seit etwas mehr als vier Monaten sind die Fahrradboxen vor dem Hauptbahnhof, dem TU-Campus und an der Straße der Nationen in Chemnitz in Betrieb. Eine erste Zwischenbilanz fällt ernüchternd aus.
Ein Problem: Bisher können Fahrräder maximal 24 Stunden eingeschlossen werden. Nach Ablauf dieser Zeit müssen Nutzer zusätzliche Gebühren zahlen. Bei einer Überschreitung von drei Tagen werden Räder dann ans Fundbüro übergeben!
Die FPD kritisiert diese Regelung im Stadtrat: "Gerade für Wochenendausflüge braucht es - insbesondere am Hauptbahnhof - deutlich längere Abstellzeiten."
Baubürgermeister Michael Stötzer (51, Grüne) stellt "zur Attraktivitätserhöhung im Radverkehr" in Zukunft längere Mietzeiträume für die Fahrradboxen in Aussicht.
Die Nutzung hält sich bislang ohnehin in Grenzen. Die durchschnittliche Auslastung beträgt von Dezember 2023 bis März 2024 rund 0,7 Prozent. Die Fahrradsaison geht aber auch gerade erst los.
Bis mindestens Mai befinden sich die Boxen noch in der Testphase. Zwei Mitarbeiter der Hersteller-Firma aus Bamberg schlossen vergangene Woche den regulären Stromanschluss an: "Nun kommt die wärmere Jahreszeit. Wir hoffen auf mehr Auslastung."
TAG24 fragt nach: Würdet Ihr die Boxen nutzen?
Rubin Otto (24, Polizist)
"Ich wollte mir die Boxen mal anschauen. Im Sommer werde ich die Garage bestimmt nutzen, aber ich weiß noch gar nicht richtig, wie die funktionieren - ob man da eine App braucht oder so. Die Idee an sich ist gut."
Irene Suchy (36, Sozialarbeiterin)
"Wenn ich nur schnell einkaufen gehe, will ich mich nicht erst damit auseinandersetzen, wie das Einschließen funktioniert. Ich würde es vielleicht nutzen, wenn ich mein Fahrrad über Nacht abstelle."
Amelie Charlotte Neubert (19, Studentin) und Norik Esche (20, Student)
"Es ist schon gut, wenn man sein Fahrrad sicher abstellen will. Aber für uns ist es besser, wenn wir es einfach irgendwo schnell anschließen."
Titelfoto: Ralph Kunz