Jüdischer Gastwirt auf rechter Demo mit Uwe Steimle
Chemnitz/Dresden - Mittwoch, 15 Uhr, trifft Kabarettist Uwe Steimle (59) im "Kraftwerk" auf seinen Freund Uwe Dziuballa (57). Der Besuch des Chemnitzer Gastwirts am Montag bei Steimle in Dresden geriet allerdings in die Kritik.
Dort verteilten beide auf einer umstrittenen Veranstaltung "Friedensfähnchen".
Zur Erinnerung: Am 13. Februar 1945 legten britische und US-Bomber Teile Dresdens in Schutt und Asche. Seither wird dort wie nirgendwo in Deutschland des Tages gedacht.
Doch seit einigen Jahren instrumentalisieren Rechtsextreme sowie demokratiefeindliche Gruppen von rechts und links den Tag, 2023 auch unter Bezugnahme auf den Krieg in der Ukraine. Steimles (prorussische) Demo zog auch NPD-Kader, SED-Altgenossen, AfDler, Querdenker und Holocaustleugner an.
Mittendrin der jüdische Chemnitzer Gastwirt. "Ich kann dazu nichts sagen, da ich die Leute, die dort waren, nicht kenne", so Dziuballa.
Er habe mit Steimle eigentlich den Talk in Chemnitz besprechen wollen, sei aber vor der Demo nicht dazu gekommen.
"Beim Fähnchenverteilen habe ich kurz geholfen, weil Uwe sichtlich überfordert war."
Titelfoto: dpa/Sebastian Kahnert