Johannis-Parkplatz verschwindet, Chemnitzer schimpfen: "So ein Quatsch!"
Chemnitz - Der Countdown läuft: Am 23. August macht die Stadt Chemnitz den größten oberirdischen Parkplatz in der Innenstadt - an der Johanniskirche - endgültig dicht. Im Herbst beginnen die archäologischen Grabungen, ab 2022 wird das Feld bebaut. Viele Autofahrer trauern schon jetzt den 340 Johannis-Parkplätzen nach.
So ist der Zeitplan: Ab Dienstag werden Parkautomaten und Schilder entfernt. Es beginnt eine Gratis-Parkphase. Ab 23. August verschwinden die Lampen. Dann ist Schicht mit Parken.
"So ein Quatsch!", schimpfte der Chemnitzer Michael Bräuer (68). Ehefrau Martina (69) stimmt zu: "Ohne Parkplätze geht keiner mehr in die Innenstadt." Wenig Begeisterung auch bei Josephine Baumann (18): "Parkhäuser sind teurer, die Einfahrt ist nicht so schön."
Parkhäuser und Tiefgaragen sollen die Parkplätze an der Kirche und am Tietz ersetzen. Baubürgermeister Michael Stötzer (48, Grüne) rechnet am Ende mit einem Plus von 350 Stellplätzen in der Johannisvorstadt.
Die Politiker sind in der Frage gespalten. Almut Patt (51, CDU) freut sich auf die Bebauung, "aber die Parkplatz-Situation verschlechtert sich und die Gebühren-Schlinge beim Parken zieht sich zu".
Nüchtern sieht Maik Otto (44, SPD) die Lage: "Es ist gut, dass wir ein neues Stück Innenstadt hochziehen. Dann ist einfach weniger Platz für oberirdische Parkplätze."
Titelfoto: Ralph Kunz