Die Webergasse in der Chemnitzer City: Hartes Pflaster für Händler?

Chemnitz - Die Webergasse in Chemnitz leert sich. Nachdem der Modeladen "Lacoste" bereits geschlossen hat, folgt am 20. Dezember das Baby-Fachgeschäft "Sanetta" aus wirtschaftlichen Gründen. Zwei andere Geschäfte halten sich hingegen seit Jahren. Wie steht es um die Geschäftsstraße?

"Lacoste "hat bereits geschlossen, bei "Sanetta" läuft der Räumungsverkauf.
"Lacoste "hat bereits geschlossen, bei "Sanetta" läuft der Räumungsverkauf.  © Sven Gleisberg

Bezüglich der zwei leer stehenden Gewerbeflächen am Ende der Straße ist die Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft (GGG) als Vermieter im Gespräch mit Interessenten, so ein Sprecher.

"Wir sind zuversichtlich, im 1. Quartal 2025 Anschlussvermietungen realisieren zu können."

Etwas weiter vorn führt Diana Winkler die Buchhandlung "MonOkel" bereits im 14. Jahr.

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Sie ist zufrieden mit dem Standort: "Zu unserem Laden gibt es feste Trampelpfade", so Winkler und Mitarbeiterin Mica Kempe.

Nebenan empfängt Kai-Uwe Günther seine Kunden seit 1997 im Geschäft "Lagatta". Er findet: "Der Standort zieht keine Neumieter an. Alle Geschäfte hier sind Bestandsmieter, vor allem im Einzelhandelsbereich."

Sein Laden läuft dank der Stammkunden, um die er sich bemüht. Denn: "Es gibt kaum Laufkundschaft in Chemnitz."

Diana Winkler und Mica Kempe von der Buchhandlung "MonOkel" sind mit dem Standort zufrieden.
Diana Winkler und Mica Kempe von der Buchhandlung "MonOkel" sind mit dem Standort zufrieden.  © Sven Gleisberg
In der Webergasse gibt ein Laden nach dem anderen sein Geschäft auf. Die Webergasse (r.) ist verwaist, während Händler in der Börnichgasse (l.) aufgrund des REWE-Umzugs mehr Laufkundschaft bekommen
In der Webergasse gibt ein Laden nach dem anderen sein Geschäft auf. Die Webergasse (r.) ist verwaist, während Händler in der Börnichgasse (l.) aufgrund des REWE-Umzugs mehr Laufkundschaft bekommen  © Sven Gleisberg

Der Kulturhauptstadts-Titel soll Investoren anziehen

Ladeninhaber Kai-Uwe Günther (r.) und Mitarbeiterin Aniko Lenhardt
Ladeninhaber Kai-Uwe Günther (r.) und Mitarbeiterin Aniko Lenhardt  © privat

Um den Einzelhandel zu fördern, will die Stadt Chemnitz in Infrastruktur und öffentliche Räume investieren, so eine Sprecherin. Zudem werde ein Stadtentwicklungskonzept erarbeitet.

"Dies umfasst die Umgestaltung öffentlicher Plätze, die Schaffung attraktiver Angebote für verschiedene Zielgruppen sowie die Förderung von Wohnraum in der Innenstadt."

Hoffnung setzt die Stadt außerdem ins Kulturhauptstadtjahr: "Der Titel Kulturhauptstadt weckt zudem das Interesse von Investoren, sich in Chemnitz zu engagieren."

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Saisonale Events, wie Hutfestival, Light our Vision oder Weinfest, sollen Besucher und Händler anziehen.

Die Erfahrung von Geschäftsinhaber Kai-Uwe Günther zeigt: "Durch den Weihnachtsmarkt werden mehr Kunden auf das Geschäft aufmerksam, erfahrungsgemäß führt das nur bedingt zu einem Mehrumsatz."

Für ihn steht Chemnitz nach wie vor im Schatten von Dresden und Leipzig, was das Kultur- und Shoppingangebot betrifft: "Leute, die dazwischen wohnen, stehen vor der Entscheidung, wohin sie fahren."

Titelfoto: Sven Gleisberg

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