Irre Teenie-Aktion: Mädchen (13) machen Selfies an Bahngleisen, Lokführerin unter Schock!
Narsdorf/Chemnitz - Was für eine lebensgefährliche Aktion: Zwei Mädchen (13) machten auf der Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig Selfies. Die beiden Teenies wurden beinahe von einem Zug überrollt - es kam zu stundenlangen Verspätungen.
Der Selfie-Irrsinn geschah am gestrigen Sonntag gegen 16 Uhr kurz hinter einem Bahnübergang in Narsdorf. Die beiden Mädels waren gerade dabei, Selfies an den Gleisen zu schießen, als der RE 6 angedonnert kam.
Die Lokführerin reagierte blitzschnell und leitete eine Gefahrenbremsung ein - die Teenies verschwanden währenddessen.
Die alarmierte Bundespolizei traf wenig später vor Ort ein und machte sich auf die Suche nach den Selfie-Mädchen. Ein Diensthund nahm die Fährte auf und führte die Beamten zu den beiden 13-Jährigen.
"Die Mädchen wurden eingehend über die Gefahren belehrt und im Anschluss ihren gesetzlichen Vertretern übergeben", so ein Polizeisprecher. Bestraft werden können die Teenies nicht, da laut Strafgesetz erst Jugendliche ab 14 Jahren belangt werden können.
Durch diese gefährliche Selfie-Aktion kam es bei vier Zügen zu insgesamt 253 Minuten Verspätung und teilweise zu Ausfällen. Die Lokführerin erlitt einen Schock und musste vor Ort abgelöst werden. Immerhin wurde keiner der 200 Reisenden im Zug verletzt.
Polizei: Kinder und Jugendlichen müssen über Gefahren aufgeklärt werden
Erst im vergangenen Jahr kam es auf der Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig zu einem tragischen Unfall: Ein Jugendlicher (17) war in Chemnitz-Wittgensdorf über die Gleise gegangen und vom Zug erfasst worden. Der 17-Jährige wurde so schwer verletzt, dass er starb.
Um künftige Unfälle zu vermeiden, steigerte die Behörde ihre Präventionsmaßnahmen, warnte unter anderem mit Plakaten vor den tödlichen Gefahren.
Auch im Fall der Selfie-Mädchen sagt ein Bundespolizeisprecher: "Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Für eine Strecke von 100 Meter benötigen sie nur zwei Sekunden und haben einen langen Bremsweg"
Daher sollten auch Eltern über die Gefahren im Gleisbereich mit ihren Kindern sprechen, heißt es von der Bundespolizei.
Titelfoto: Maik Börner