In dieser Chemnitzer Firma gibt's Ersatzteile und Zubehör für DDR-Kultautos

Chemnitz - In einer kleinen Werkhalle im Schatten der Chemnitzer Wandererwerke geraten Fans von DDR-Oldtimern aus dem Häuschen.

Die Brüder Marco (36, l.) und Enrico Koch (39) haben sich auf die Herstellung von seltenem Auto-Zubehör spezialisiert.
Die Brüder Marco (36, l.) und Enrico Koch (39) haben sich auf die Herstellung von seltenem Auto-Zubehör spezialisiert.  © Detlev Müller

In seiner Maschinenbaufirma fräst Enrico Koch (39) nicht nur hochpräzise Kleinserien für die Industrie, sondern hat sich gemeinsam mit seinem Bruder Marco (36) auf die Herstellung von seltenem Zubehör spezialisiert, das Trabi, Wartburg & Co. erst richtig schick macht.

Farbige Sonnenblenden, Innenspiegel und kleine Kippfenster für Trabis, hölzerne Sitzblenden für alte Wartburgs und diverse Zierleisten - all das können Autofans direkt oder im Onlineshop ordern.

Demnächst kommt ein EMW-Bordwerkzeugkasten hinzu, der sich in der Motorhaube der bis 1955 in Eisenach hergestellten Autos verbarg.

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Das Faible für Ost-Autos hatte Marco Koch schon in der Lehre gepackt: "Ich habe mir einen Trabi und einen Wartburg wieder aufgebaut und dabei gemerkt, wie schwer es ist, bestimmte Teile zu vertretbaren Preisen zu bekommen."

Spiegel wie diese werden in der Firma produziert.
Spiegel wie diese werden in der Firma produziert.  © Detlev Müller
Die Begeisterung für Trabis hat Marco Koch schon seit der Lehre.
Die Begeisterung für Trabis hat Marco Koch schon seit der Lehre.  © Detlev Müller

Beide Brüder sind gelernte Metall- und Modellbauer

In ihrer kleinen Werkhalle stellen die Kochs Sonnenblenden, Innenspiegel oder Kippfenster für alte Ost-Autos her.
In ihrer kleinen Werkhalle stellen die Kochs Sonnenblenden, Innenspiegel oder Kippfenster für alte Ost-Autos her.  © Detlev Müller

Als gelernte Metall- und Modellbauer verfügen die beiden Brüder über das Geschick, knifflige Teile originalgetreu und in besserer Qualität nachzubauen.

"Für die Halterungen der Sonnenschuten verwenden wir beispielsweise stabileres Aluminium. Die Blenden selbst sind jetzt UV-beständig und in jeder Wunschfarbe passend zum Auto zu haben", so Enrico Koch.

"Mittlerweile sind die Oldtimer-Teile ein wichtiges Standbein der Firma, machen ungefähr ein Drittel des Umsatzes aus."

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Dass die Firma sogar mit ihrem Standort in der Zwickauer Straße ganz nah am Original ist, erfuhr Marco Koch vor einiger Zeit zufällig, als er vor der Garage an seinem Trabi werkelte. "Ein älterer Herr kam zu mir und erzählte, dass er solche Sonnenblenden früher als Ferienarbeit gebaut hat - als Konsumgüterproduktion im I-Werk."

Titelfoto: Detlev Müller

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