Immer wieder Ärger in Chemnitzer Innenstadt: Ordnungsbürgermeister verspricht neue Maßnahmen
Chemnitz - Der erste Stadtrat in Chemnitz im Jahr 2023 fand am heutigen Mittwoch statt. Ordnungsbürgermeister Knut Kunze (52, parteilos) kündigte Maßnahmen für mehr Sicherheit in der Chemnitzer Innenstadt an.
In seinem Sicherheitsbericht für die vergangenen Wochen kündigte Fachbürgermeister Kunze verstärkte Streifen von Ordnungsamt und Polizei im Zentrum an.
Gerade die Situation "Am Wall", an der Zentralhaltestelle und in der Galerie Roter Turm habe man im Blick. Es würden weitere präventive und repressive Maßnahmen vorbereitet.
Allerdings seien auch die Betreiber gefragt, wenn sich - wie aktuell - bei neuen Kälteeinbrüchen bestimmte "Ansammlungen" und "Gruppenbildungen" aus dem Freien in die Gebäudekomplexe verlagerten.
Am Mittwoch habe es gemeinsam mit der Polizei Chemnitz ein Gespräch mit den Betreibern der Galerie Roter Turm gegeben. Themen seien der Sicherheitsdienst, Videoüberwachung und WLAN im Einkaufszentrum gewesen.
Fazit zum Chemnitzer Weihnachtsmarkt 2022: "Überaus friedlich und ohne nennenswerte Störungen"
Auch mit dem neuen (Stuttgarter) Betreiber des Parkhauses "Am Wall" wolle man ins Gespräch kommen. Allerdings sei bei diesem Objekt bereits viel passiert. Dazu zählten Ausbesserungen am Bodenbelag, Entfernung von Graffiti sowie ein neuer Hinterausgang.
Die Rolltore würden demnächst erneuert. Im Übrigen werde es bald dort zwischen 20 und 6 Uhr Videoüberwachung geben, kündigte der Bürgermeister an.
In seinem Rückblick auf den Weihnachtsmarkt 2022 bilanzierte Kunze einen "überaus friedlichen Verlauf ohne nennenswerte Störungen".
Anders seine Einschätzung zur Silvesternacht: Diese sei zwar auch "überwiegend friedlich" verlaufen, doch gerade in puncto Böller und Partygeschehen auf den Straßen der Innenstadt und in den Gastro-Einrichtungen des Zentrums seien "Nachbesserungen" möglich.
Schweigeminute für ehemaligen VW-Chef Carl Hahn
Begonnen hatte der Stadtrat mit einer Schweigeminute. Die Abgeordneten gedachten des jüngst verstorbenen Ehrenbürgers und ehemaligen VW-Chefs Carl Hahn (†96).
Der gebürtige Chemnitzer Hahn habe sich unmittelbar nach der Wende an seine Heimatstadt erinnert und ihr Potenzial erkannt, so Bürgermeister Ralph Burghart (52, CDU).
"Durch sein Engagement sind viele Tausend Arbeitsplätze in der Region und hier in der Stadt entstanden. Dafür sind wir ihm ewig dankbar." Am Abend wollte der Rat über die Schaffung einer Gedenktafel für Hahn jun. beraten.
Eine Tafel für Carl Hahn sen. war vor wenigen Jahren wegen Verstrickungen in der NS-Zeit wieder entfernt worden. Hahn jun. wurde am 1. Juli 1926 in Chemnitz geboren. Er starb am 14. Januar 2023 in Wolfsburg.
Titelfoto: Maik Börner, Ralph Kunz