Immer mehr Aggro-Fahrgäste: MRB setzt auf privaten Sicherheitsdienst
Chemnitz - Das Zugpersonal der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) wird immer öfter angefeindet - oft hagelt es Beleidigungen, manchmal kommt es auch zu Handgreiflichkeiten. Auch Fahrgäste werden bedroht. Aus diesem Grund begleitet ein privater Sicherheitsdienst die Zugbegleiter und Zugbegleiterinnen.
Immer wieder kommt es auf den Zuglinien zu Zwischenfällen: Sachbeschädigungen, Sex-Attacken, Aggro-Fahrgäste.
Erst vor einigen Monaten bedrohte ein Suff-Fahrgast (34) in einem Zug bei Freiberg mehrere Reisende mit einem Hammer. Nur wenige Wochen zuvor bedrohte ein Betrunkener mehrere Fahrgäste mit einem Küchenmesser.
Im RE6 (Leipzig - Chemnitz) wurde vor wenigen Wochen eine junge Frau (18) sexuell belästigt. Ein Mann versuchte, die 18-Jährige zu küssen und sie zu umarmen.
Um so etwas zu verhindern und für mehr Sicherheit zu sorgen, setzt das Verkehrsunternehmen auf einen privaten Sicherheitsdienst, der das Zugpersonal auf ausgewählten Fahrten begleitet.
"Ziel der Maßnahme ist sowohl die Erhöhung des Sicherheitsempfindens unserer Fahrgäste als auch die Sicherheit unserer Mitarbeitenden", erklärt ein MRB-Sprecher.
Alarmierende Zahlen: Jährlich 50 Übergriffe auf Zugpersonal - Tendenz steigend!
Der Sicherheitsdienst sei bitter nötig. Nicht nur für die Fahrgäste, auch, weil Zugbegleiter und Zugbegleiterinnen immer wieder von Aggro-Mitfahrern attackiert werden.
"Leider verzeichnen wir in den letzten Jahren eine Zunahme von Beleidigungen, Nötigungen und tätlichen Übergriffen gegenüber unseren Personalen im Fahrdienst."
Die Zahlen sind alarmierend: Jährlich zählt das Verkehrsunternehmen etwa 50 Übergriffe auf das Zugpersonal - Tendenz steigend.
Mithilfe des Sicherheitsdienstes soll sich die Zahl wieder minimieren. Das Konzept habe sich bereits bewährt, heißt es: In der Vergangenheit habe der Sicherheitsdienst in verschiedenen Situationen unterstützend und deeskalierend eingreifen können.
Titelfoto: Uwe Meinhold, 123rf/andreypopov