Hochwasserschutz für Chemnitz: MP Kretschmer besucht Harthauer Bürgerinitiative
Chemnitz - Um mehr Hochwasserschutz in Chemnitz-Harthau und Klaffenbach kämpfen Ralf Kirchübel (63) und seine Mitstreiter von der Bürgerinitiative "Hochwasserschutz Würschnitztal" schon seit über zwölf Jahren hartnäckig. Am gestrigen Mittwoch hatten sie Gelegenheit, ihr Anliegen an höchster Stelle vorzutragen.
Sie trafen sich mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU), der sich bei einem Besuch in Chemnitz Zeit für ein Gespräch nahm. "Er hatte uns 2019 versprochen, vorbeizukommen. Jetzt hat es geklappt", freute sich Kirchübel.
Die Harthauer wollen die Aufmerksamkeit der Landesregierung auf die Überflutungsgefahr in Chemnitz lenken: "Der Verband der Versicherungswirtschaft zählt unsere Stadt zu den durch Starkregen am meisten gefährdeten Orten Deutschlands. Ein Rückhaltebecken könnte für viele Anwohner im Würschnitztal den entscheidenden Unterschied machen und auch die Innenstadt vor einer Überflutung schützen", so Kirchübel.
Im Vorfeld des Treffens hatte er von der Landestalsperrenverwaltung (LTV) extra die Durchflussmengen aus dem Hochwasserzeitraum von 2010 angefordert.
"Unseres Erachtens nach sind damals rund 800.000 Kubikmeter Wasser mehr geflossen, als die Würschnitz aufnehmen konnte. Ein Überlaufbecken mit einer Kapazität von einer Million Kubikmetern hätte uns vor Schäden bewahrt."
Den Bau eines Regenrückhaltebeckens in Jahnsdorf hatte die LTV 2017 verworfen.
Nach dem Treffen, das im Büro der Chemnitzer CDU-Landtagsabgeordneten Ines Saborowski (54) stattfand, zeigte sich die Bürgerinitiative zufrieden: "Wir sind gehört worden und der Ministerpräsident hat uns zugesichert, unser Anliegen zu prüfen", so Kirchübel.
Titelfoto: Haertelpress, Uwe Meinhold