Heckert-Jubiläum: Chemnitzer Rathaus verbummelt Grundstein(ver)legung
Chemnitz - Zum 50. Geburtstag des Heckertgebietes in Chemnitz sollte sein symbolischer Grundstein restauriert werden und an den Ursprungsort zurückkehren. Oberbürgermeister Sven Schulze (52, SPD) wollte die 1974 von Bildhauer Volker Beier (1943-2023) geschaffene Schriftplatte anlässlich der großen Jubiläumsfeier enthüllen. Doch daraus wird nichts.
Die Idee stammt von Norbert Engst (40), Historiker und Heckert-Bewohner aus Überzeugung: "Die verwitterte Schriftplatte befindet sich derzeit auf dem Parkplatz des Finanzamtes in der Paul-Bertz-Straße. Vor einem Jahr wurde ein Zeitplan festgelegt, es gab drei Vorort-Treffen verschiedener Ämter. Im April sollte die Metalltafel demontiert und danach restauriert werden. Gemeinsam mit einer neuen Info-Stele zur Geschichte sollte sie bis August am Wenzel-Verner-Platz wieder aufgestellt werden."
Inzwischen ist die Info-Stele fertig. Am Grundstein ist nichts passiert. Bis zur Feier am 17. August wird es auch nichts mehr werden.
Aus dem Rathaus heißt es dazu: "Das Vorhaben hat einen anderen Umfang angenommen. Der Kulturbetrieb wurde von der Unteren Denkmalschutzbehörde informiert, dass auch der Sockel des Gründungssteins unter Denkmalschutz steht."
Bürgerverein-Vorsitzender: "Mitarbeiter der Verwaltung behindern sich gegenseitig"
Und weiter: "Die Reinigung über das Schloßbergmuseum zu veranlassen, ist nicht mehr möglich. Für die Gesamtmaßnahme muss über ein Ausschreibungsverfahren eine Werkstatt eingebunden werden. Der Start des Verfahrens ist nunmehr für Ende August, Anfang September geplant."
Der Vorsitzende des Bürgervereins Chemnitz-Helbersdorf, Jörg Vieweg (53, SPD), ist frustriert: "Mitarbeiter der Verwaltung behindern sich hier gegenseitig. Weil die Zuständigkeiten ständig wechseln, wird ein wichtiger Baustein bei den Feierlichkeiten zum Heckert-Jubiläum fehlen."
Vieweg abschließend: "Das ist mehr als schade."
Titelfoto: Maik Börner