Große Sanierung hat Folgen für Küchwald-Strecke: Parkbahner ziehen in den Container
Chemnitz - Große Sanierungs-Offensive bei der Chemnitzer Parkeisenbahn: Das alte Bahnhofsgebäude aus den 80er-Jahren wird nach langer Zeit intensiver Nutzung modernisiert.
Neben dem Austausch von Fenstern, Heizung und Türen dürfen sich die Mitarbeiter auch auf neue Umkleideräume mit mehr Stauraum freuen. Als Provisorium müssen Aushilfs-Container während der Bauarbeiten für Ticketverkauf und Stellwerk herhalten.
"Dort arbeiten jetzt Aufsicht und Fahrdienstleiter, die sich im Behelfsstellwerk um den Bahnbetrieb kümmern", erklärt Theo Gerber (25), der Assistent des Bahnhofsleiters.
Er musste gemeinsam mit seinen Kollegen mehrere Hauptsignale und elektrische Weichen außer Betrieb setzen, da für dessen Bedienung in den Containern kein Platz ist.
"Der Fahrdienstleiter bedient somit nun die Weichen, die sonst elektrisch gesteuert werden, per Hand", ergänzt Gerber.
Der Umzug in Container war nur eine Änderung
Doch auch auf der Strecke musste so manches verändert werden: "Wir haben mehrere Hauptsignale als 'ungültig' gekennzeichnet und die Schrankenbäume von den zwei Bahnübergängen abmontiert, sodass die Verkehrsteilnehmer nicht irritiert werden", so Gerber.
Damit die Sicherheit trotzdem gewährleistet ist, muss der Lokführer nun selbst tätig werden, wie Jürgen Keller (51) erklärt: "Ich muss beim Überqueren der Bahnübergänge nun Pfeifsignale abgeben."
Bis Juni 2023 soll das in die Jahre gekommene Bahnhofsgebäude saniert werden. Für mehr als eine Million Euro wird unter anderem eine Gasheizung eingebaut, eine größere Umkleide errichtet - getrennt für Männer und Frauen - und die Imbisseinrichtung erneuert.
Parkeisenbahn-Leiter Tim Zolkos (42) ergänzt: "Der Fahrbetrieb geht währenddessen aber weiter."
Titelfoto: Sven Gleisberg