Große Pläne für alte Chemnitzer Gießerei: Unternehmer Faßmann setzt auf Wasserstoff

"Das Gebäude erzeugt mehr Energie, als es braucht. Allein durch Solarenergie kann man acht Monate im Jahr abdecken. Die Energie in den stärkeren Monaten, also Frühling bis Herbst, muss für schwächere Monate im Winter zwischengespeichert werden. Daher muss man sich für die Speicherlösung etwas ausdenken. Das wird geprüft und Wasserstoff ist ein guter Kandidat", so Faßmann.
Warum gerade Wasserstoff? Ein Elektrolyseur (eine Vorrichtung, die eine Stoffumwandlung herbeiführt) macht aus Solarstrom Wasserstoff und Sauerstoff. Der Sauerstoff wird an die Umwelt abgegeben und Wasserstoff gespeichert. Im Winter kann der Wasserstoff dann wieder in Strom umgewandelt werden. Dabei entsteht reines Wasser und kein CO2.
Warum er die alte Gießerei (Baujahr: 1865) in der Gießerstraße 5 dafür gekauft hat? Faßmann betont: "Es ist ein interessantes und industriegeschichtlich wertvolles Gebäude. Die Herausforderung ist, das denkmalgeschützte Gelände passend zu nutzen."
Im April oder Mai wird entschieden, welche Speichermethode bei der Energiegewinnung eingesetzt wird. Die Kosten für das Vorhaben gehen in die Millionen. "Aber Wasserstoff ist eine extrem saubere Technologie und ressourcenschonend", so Faßmann weiter.

2024 soll das Gebäude fertig saniert sein und dann das Projekt "Funken Akademie" vom Sonnenberger Verein "Klub Solitaer" einziehen. Dort werden Künstler mit Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten und im Grenzbereich zwischen Kunst und Technologie experimentieren.
Titelfoto: Uwe Meinhold