Große Nachfrage, trotzdem bald dicht? Zwei Chemnitzer Kitas in Uni-Nähe droht 2025 Schließung

Chemnitz - Da sich die Stadt Chemnitz und der Freistaat nicht einigen können, stehen die Kitas "Zwergenland" und "Krabbelkäfer" in Uni-Nähe auf der Streichliste des Rathauses. Beide Einrichtungen sind bei Eltern, die am Campus arbeiten, sehr gefragt und könnten trotzdem bereits 2025 dichtmachen.

Die Kita "Zwergenland" an der Reichenhainer Straße in Bernsdorf in Uni-Nähe soll geschlossen werden.
Die Kita "Zwergenland" an der Reichenhainer Straße in Bernsdorf in Uni-Nähe soll geschlossen werden.  © Maik Börner

Die beiden Kindergärten sind in einem Gebäude an der Reichenhainer Straße 33 in Bernsdorf ansässig. Das Problem: "Der Komplex gehört dem Freistaat Sachsen. Der Mietvertrag läuft im Juli 2025 aus", so Anette Stolp vom zuständigen Jugendamt.

Der Freistaat strebt einen Erbpachtvertrag mit einer Laufzeit von fast 100 Jahren an, während die Stadt einen Mietvertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren bevorzugt.

"Bislang wurde unser Angebot vom Freistaat abgelehnt", so Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (65, parteilos). Sollte es hier keine passende Lösung geben, müssen die beiden Kitas geschlossen werden.

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"Viele Eltern, die an der Uni arbeiten, nutzen die Kitas. Wir sind gut ausgelastet. Wir sind sehr schockiert und hoffen auf baldige Einigung", so Sophia Ebert (32) vom Verein "Zwergenland".

Anette Stolp ist zuständige Abteilungsleiterin für Kitas im Jugendamt.
Anette Stolp ist zuständige Abteilungsleiterin für Kitas im Jugendamt.  © Kristin Schmidt

Weitere Chemnitzer Kita soll 2025 geschlossen werden

Die Kita an der Fritz-Reuter-Straße soll bereits 2025 geschlossen werden.
Die Kita an der Fritz-Reuter-Straße soll bereits 2025 geschlossen werden.  © Sven Gleisberg

Ein weiterer Problemfall: Die Kita in der Fritz-Reuter-Straße soll wegen Lärmschutz geschlossen werden.

Die Betriebserlaubnis des Landesjugendamtes laufe 2025 aus und werde aufgrund der Verkehrssituation und Lärmbeeinträchtigung - die Kita liegt an der viel befahrenen Gustav-Freytag-Straße - nicht verlängert.

Auch eine Tempo-30-Zone wurde dort geprüft, doch diese reicht nicht aus, um die Lärmgrenzwerte zu senken.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Gleisberg, Maik Börner

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