Chemnitz - Der Entsorgungsbetrieb (ESC) der Stadt Chemnitz hat alle für 2025 vorgesehenen Baumaßnahmen auf Eis gelegt. Das teilte die Stadtverwaltung mit, nachdem es für die geplante Gebührenerhöhung um 42 Prozent in der letzten Ratssitzung des Jahres erneut keine Zustimmung gegeben hatte.
"Aufgrund der nicht beschlossenen Entgelte musste der ESC sofort alle geplanten Investitionen stoppen. In den nächsten Tagen werden alle Maßnahmen auf den Prüfstand gestellt", heißt es in der Mitteilung.
Nicht betroffen sind bereits laufende Bauarbeiten und "Maßnahmen, die für den sicheren Netzbetrieb zwingend erforderlich sind".
ESC-Betriebsleiter Marcus Kropp (45) hatte die enorme Gebührensteigerung mit dringend nötigen Investitionen in das Kanalnetz und die Kläranlage begründet. Bei rund einem Drittel des 1000 Kilometer langen Abwassernetzes besteht akuter Sanierungsbedarf. Zudem stehen in der Kläranlage Millionen-Investitionen an.
Nach der Ablehnung durch die Stadträte geht der städtische Abwasserbetrieb ohne Wirtschaftsplan ins neue Jahr.
"Wir reden über ein Defizit von 13 Millionen Euro", so Kropp. Am 15. Januar soll im zuständigen Ausschuss für Eigenbetriebe ein Kompromiss für eine moderatere Gebührenerhöhung gefunden werden.