Gas kann Lungenkrebs verursachen: Neues Radon-Messprogramm in Sachsen startet
Chemnitz - Egal ob im Erzgebirge, dem Vogtland oder Mittelsachsen, in vielen Regionen im Freistaat besteht ein erhöhtes Radonpotenzial. Nun hat die Radonberatungsstelle Sachsen in Chemnitz ein neues Messprogramm gestartet.
Radon ist ein natürliches, radioaktives Edelgas. Es entsteht im Boden und kann dort, je nach Art des Bodens, in stärkerer oder niedrigerer Konzentration vorkommen.
Das Gas kann aus dem Boden austreten und die Atmosphärenluft verdünnen. Dramatisch wird es aber, wenn es über Risse in Gebäude gelangt und sich dort anreichert.
Wer größeren Mengen über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist, kann an Lungenkrebs erkranken.
Sachsen gehört zu den Bundesländern in Deutschland, wo aufgrund der geologischen Gegebenheiten ein erhöhtes Radonpotenzial besteht.
Mit einer neuen kostenfreien Langzeitmessung soll nun die genaue Radonsituation in Sachsen untersucht werden. Denn das Gas ist mit den menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar, nur Messungen können Klarheit schaffen.
"Das Messprogramm 'Radonmessungen in vollunterkellerten Wohngebäuden mit Wohnräumen im Erdgeschoss im Freistaat Sachsen' richtet sich an die Eigentümer entsprechender Gebäude", so das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.
Teilnehmer erhalten Empfehlungen
Die über das Messprogramm gewonnenen Erkenntnisse werden anonymisiert genutzt. Damit soll die Datenlage zur Radonkonzentration in Gebäuden weiter verbessert werden.
Wer am Messprogramm teilnimmt, erhält am Ende die Ergebnisse für die eigenen Gebäude mit entsprechenden Empfehlungen. Mit bestimmten Schutzmaßnahmen kann die Radonkonzentration in Innenräumen bei Bedarf gesenkt werden.
Interessierte Teilnehmer können sich direkt bei der Radonberatungsstelle Sachsen in Chemnitz melden, unter Telefon 0371/46124221 oder per E-Mail: radonberatung@smekul.sachsen.de.
Titelfoto: Uli Deck/dpa