Für sauberes Trinkwasser: Chemnitz erneuert historische Leitungen

Chemnitz - Unser Trinkwasser gehört zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln. Das verspricht das Umweltbundesamt auf seiner Homepage. Die Trinkwasserverordnung wurde vor genau einem Jahr deutlich verschärft. Was genau bedeutet das jetzt für Chemnitz in der Umsetzung?

An die Qualität des Trinkwassers werden seit einem Jahr noch höhere Anforderungen gestellt.
An die Qualität des Trinkwassers werden seit einem Jahr noch höhere Anforderungen gestellt.  © dpa/Bernd Weißbrod

"Die Vorgaben wurden bereits oder werden rechtzeitig vor dem gesetzlich festgelegten Zeitpunkt umgesetzt", schreibt Trinkwasserversorger Eins auf Anfrage. Da man mit fertig aufbereitetem Trinkwasser versorgt werde, halte sich der Aufwand in Grenzen.

"Bis 2029 wird ein Risikomanagement als kontinuierlicher Prozess eingeführt." Das Risikomanagement ist eine der zentralen Forderungen der neuen Verordnung. Die Versorger müssen mögliche Gefährdungslagen analysieren und deren Beherrschung sicherstellen.

Außerdem ist die Erneuerung der historischen Bleileitungen im öffentlichen Netz Pflicht. Es werde "intensiv und aufwendig geprüft, ob in Hausanschlussleitungen noch Bleirohre vorhanden sind", so Eins.

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Wie viele es tatsächlich noch sind, teilte das Unternehmen nicht mit.

Chemnitzer Trinkwassernetz gilt als sehr kompliziert

Der Hochbehälter an der Leipziger Straße sorgt für konstanten Wasserdruck in Chemnitz.
Der Hochbehälter an der Leipziger Straße sorgt für konstanten Wasserdruck in Chemnitz.  © Sven Gleisberg

Das etwa 1500 Kilometer lange Chemnitzer Trinkwassernetz gilt als sehr kompliziert: "Aufgrund der großen Höhenunterschiede im Stadtgebiet werden überdurchschnittlich viele wassertechnische Anlagen benötigt. So wird unser Netz durch 14 Hochbehälter und 25 Pumpanlagen gespeist."

Eine Erhöhung der Wasserpreise sei nicht geplant, heißt es. Das städtische Gesundheitsamt rechnet allerdings mit steigenden Kosten durch die strengeren Vorgaben.

"Außerdem sind die neuen Kontrollaufgaben mit dem aktuell vorhandenen Personal möglicherweise nicht zeitnah leistbar", so Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (64, parteilos).

Titelfoto: dpa/Bernd Weißbrod

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