Für Luxusuhren-Händler in Chemnitz-Rabenstein läuft die Zeit ab
Chemnitz - Bittere Nachricht kurz vor Weihnachten: Beim Luxusuhren-Händler "Zeitauktion" in Chemnitz sollen Stellen gestrichen werden.
Betroffen sind bis zu 80 Mitarbeiter am Standort in Chemnitz-Rabenstein. Grund für die Ausdünnung ist eine gescheiterte Expansion des Online-Uhrenriesen Chrono24.
Vor einigen Tagen flatterte der Brief bei den Chemnitzern ins Haus. Ein emotionsloser Zweizeiler informierte über die anstehende Freistellung aller Mitarbeiter. Später folgte dann eine mündliche Mitteilung durch die Geschäftsführung vor Ort. Die Verunsicherung war dementsprechend groß.
Erst vor drei Jahren hatte Chrono24 den Gebraucht-Uhren-Händler "Zeitauktion" mit Sitzen in Chemnitz und Dresden übernommen.
Davon profitierte vor allem das von Leerstand bedrohte Rabenstein-Center: Mehrere Ladenflächen wurden auf 1000 Quadratmetern zusammengeführt, damit "Zeitauktion" die nach eigenen Angaben größte Uhrenwerkstatt Europas ausbauen konnte.
Auf Nachfrage teilte Chrono24 aus Karlsruhe mit, dass "Zeitauktion" nicht aufgelöst werde, aber Stand jetzt 42 Mitarbeiter gehen müssen. "Beide Seiten mussten realisieren, dass die erwünschten Synergieeffekte nicht eingetreten sind", so ein Sprecher. Man wolle versuchen, so viele Angestellte wie möglich zu halten oder zu vermitteln.
Wie genau sich der Standort Chemnitz verändern wird, sei noch unklar.
Titelfoto: Maik Börner