Dieser Chemnitzer Verein braucht dringend einen neuen Sportkomplex
Chemnitz - Der FC Wacker 90 Wittgensdorf e.V. aus Chemnitz hat eine Petition ins Leben gerufen, um die Errichtung eines neuen Sportkomplexes zu unterstützen. Der Verein, der mit 320 Mitgliedern - darunter 250 aktive Fußballspieler - zu den größten Sportvereinen der Region zählt, kämpft seit Jahren mit massiven Platzproblemen und einer veralteten Sporthalle. Die Vorsitzenden des Vereins und der Ortschaftsrat wollen dem jetzt ein Ende setzen.
"Wir haben 17 Mannschaften und nur einen Fußballplatz", erklärt Vize-Vorsitzender Marco Backhaus (34). Zurzeit können nicht mal mehr neue Vereinsmitglieder aufgenommen werden, weil der Platz einfach nicht reicht.
Wacker 90 organisiert mittlerweile Trainings in den umliegenden Dörfern. Der Aufwand ist enorm: "Jedes Jahr fahren wir rund 15.000 Kilometer nur für Trainingseinheiten - ohne die Spiele", fügt er hinzu.
Der Verlust von Sportarten in Wittgensdorf ist ebenfalls ein großes Thema. Früher gab es ein breites Angebot, von Badminton bis Tischtennis, doch viele Vereine mussten sich auflösen oder in andere Orte abwandern.
"Tischtennis ist nach Herrenhaide gegangen, Handball ist nach Burgstädt gegangen und Volleyball nach Röhrsdorf", beklagt Ortschaftsrat Jens Schubert (42, Bündnis "Wir für Wittgensdorf").
Das Ziel: Ein moderner Sportkomplex. Geplant sind ein Kunstrasenplatz, eine Zweifeldhalle und ein neues Vereinsheim. "Unser jetziges Vereinsheim fällt auseinander", sagt Backhaus. "Bei Starkregen regnet es uns durch die Decke", so Vorsitzender Jörg Nickl (52).
Neubau würde Millionen kosten
Der Bau könnte einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. "Die Petition wird nicht allein über den Bau entscheiden", gibt Backhaus zu. Die Petition hat bisher viel Zuspruch erhalten, und innerhalb weniger Tage konnten bereits über 500 Unterschriften gesammelt werden.
Das Ziel sind mindestens 2100 bis 15. April 2025. Auch wenn die Verantwortlichen, darunter Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) und OB Sven Schulze (53, SPD), die Dringlichkeit anerkennen, wurde dem Verein klargemacht, dass kurzfristig keine finanziellen Mittel bereitgestellt werden können.
Trotzdem bleibt der Verein kämpferisch und plant, in den kommenden Wochen einen offenen Brief an den OB und die Stadträte zu senden.
Titelfoto: Maik Börner