Erste Wirte wollen schließen: Regionale Gastronomen schimpfen auf 2G-Chaos
Chemnitz - Offen nur noch für Geimpfte und Genesene: Seit Montag müssen Clubs, Bars und Restaurants die 2G-Regel anwenden. In Chemnitz und Westsachsen sorgte die einfache Anordnung für größtmögliches Durcheinander.
Am Morgen ging ein Facebook-Post der "Alten Remise" in Zwickau um. Inhaber Sven Naundorf drohte, sich nicht an die Landesverordnung zu halten und Geimpfte wie Nichtgeimpfte mit aktuellem Test einzulassen. Während Fans virtuell Beifall klatschten, drohte der Landkreis Zwickau mit Kontrollen.
Mehrere Lokale kündigten an, vorerst zu schließen. Darunter Carolin Pflug von "Caro's Diner" in Plauen. Sie hängte zur Begründung ein Flugblatt mit dem Titel "Entweder alle oder keiner" ins Schaufenster. Denkbar auch in Chemnitz: André Gruhle (47, Pelzmühle, Miramar, Diebels) erlebte "wahnsinnig viele Stornierungen von Weihnachtsfeiern, auch auf dem Weihnachtsmarkt". Er will sich die Lage anschauen, dann "mit Bedacht entscheiden".
André Donath (56, Turmbrauhaus) will vorläufig mit 2G öffnen: "Sich dagegenzustellen, ergibt wenig Sinn. Es gibt ja Kontrollen." Richtig, sagt die Stadt und kündigt ab Dienstag Patrouillen aus Ordnungsamt und Polizei an.
Der Club "Nikola Tesla" auf dem Sonnenberg hat alle Veranstaltungen bis Jahresende abgesagt. Der Club dürfe nur noch 25 Gäste einlassen - das lohne sich nicht. "Luxor"-Partyveranstalter Robert Lorenz (44) befragt seine Gäste auf Instagram. "Wir wollen unsere Kunden nicht vor den Kopf stoßen."
Titelfoto: Bildmontage: Bodo Schackow/dpa, Uwe Meinhold, Kristin Schmidt