Erneuter Streik legt Busverkehr in Chemnitz und Umgebung lahm

Chemnitz - Die Gewerkschaft Verdi ruft zum Streik auf. Betroffen sind vor allem beim CVAG-Tochterunternehmen die Nachtlinien.

Am Freitag geht Verdi in die dritte Verhandlungsrunde zum Vergütungstarifvertrag (AVN-Sachsen). (Archivbild)
Am Freitag geht Verdi in die dritte Verhandlungsrunde zum Vergütungstarifvertrag (AVN-Sachsen). (Archivbild)  © Robert Michael/dpa

Wie Verdi am heutigen Montag mitteilte, soll am kommenden Mittwoch und Donnerstag gestreikt werden, bevor am 23. Februar die dritte Verhandlungsrunde zum Vergütungstarifvertrag (AVN-Sachsen) startet.

"Damit soll ein deutliches Zeichen gesetzt werden, um den berechtigten Forderungen der Beschäftigten zur Vergütungserhöhung auf dem Level des öffentlichen Dienstes der Kommunen und vergleichbarer Tarifentwicklung in den städtischen Verkehrsunternehmen in Sachsen Nachdruck zu verleihen", heißt es weiter.

Bisher sei die Gewerkschaft mit den Angeboten der Arbeitgeber nicht zufrieden. Noch immer betrügen die Abstände zu vergleichbaren Tarifbereichen mehrere Hundert Euro im Monat.

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Neben Chemnitz und Dresden wird auch in den Landkreisen Vogtland, Zwickau, Erzgebirge, Mittelsachsen, Meißen, Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, Bautzen sowie Görlitz gestreikt.

Davon betroffen sind die folgenden Betriebe der AVN-Gruppe Sachsen: Regionalverkehr Westsachsen, Euro Traffic Partner, REGIOBUS Mittelsachsen, Regionalverkehr Erzgebirge, Verkehrsgesellschaft Meißen, Dresdner Verkehrsservicegesellschaft, Regionalverkehr Sächs. Schweiz-Osterzgebirge, Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda; Regionalbus Oberlausitz und die Görlitzer Verkehrsbetriebe.

Auch die DB REGIO Bus Ost GmbH (Niederlassung Zittau), der Omnibusverkehr Oberlausitz Niesky und die Straßenbahn-Bus Plauen sind ebenfalls bei dem Warnstreik involviert.

In Chemnitz betrifft das teilweise die Buslinien 23, 32, 41 und 93 sowie alle Nachtlinien.

Weitere Streiks geplant?

Verdi-Verhandlungsführer Sven Vogel droht weitere Streiks an.
Verdi-Verhandlungsführer Sven Vogel droht weitere Streiks an.  © Ellen Liebner

Zum einen geht es der Gewerkschaft um die geringfügig Beschäftigen sowie die Auszubildenden und Praktikanten. Für ersteres soll es eine Anwendung der Vergütungstabelle entsprechend §1 des Vergütungstarifvertrages geben und Praktikanten (Schüler-Praktika ausgenommen) sollen vergütet werden.

Der Lohn soll für Auszubildende um 200 Euro im Monat erhöht werden, die allgemeine Vergütung um 22 Prozent oder mindestens 750 Euro im Monat. Die Laufzeit des Vergütungstarifvertrages soll zwölf Monate andauern.

Die Arbeitgeber gaben Mitte Januar ihr letztes Angebot auf. Dabei boten sie eine lineare Gehaltserhöhung an - Oktober 2024 fünf Prozent, Januar 2025, drei Prozent und im September 2025 noch mal fünf Prozent.

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Zu der möglichen Erhöhung der Azubi- oder Praktikantenvergütung gab es bisher noch kein Angebot. Bei der Anwendung des Tarifwerkes auch für geringfügige Beschäftigte gab es bisher keine Einigung.

Dafür soll laut Arbeitgeber der Tarifvertrag 28 Monate andauern - jedoch mit dem Signal zur Verfügung.

Bereits jetzt kündigt Verdi weitere Streikmaßnahmen mit weitaus höheren Auswirkungen an, sollte die Arbeitgeberseite in der anstehenden Verhandlung kein zufriedenstellendes Angebot unterbreiten.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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